Pressemitteilung von Neusässer Mobilitätswendeaktivisten am 30.11.2022

Mahnwache für getötete zu Fuß Gehende im Neusässer Verkehr

Neusässer Mobilitätswendeaktivisten halten am 01.12. um 18:30 Uhr eine Mahnwache zum traurigen Jahrestag einer getöteten Fußgängerin, an der Zimmerly-Kreuzung (Hauptstraße/Daimlerstraße, Nähe Bahnhof) in Neusäß. Am Abend des 01.12.2020 wurde sie von einem abbiegenden Linienbus angefahren, 2 Tage später starb sie an ihren Verletzungen.

Wir wollen auf das Sicherheitsrisiko der mangelhaften und veralteten Verkehrsführung, für zu Fuß Gehende und Radfahrende, an dieser Kreuzung aufmerksam machen. Der tödliche Unfall passierte auf dem Fußgängerüberweg mit einem von der Daimler- in die Hauptstraße abbiegenden Bus, hier kommt es häufiger zu Konflikten zwischen Kfz-Verkehr und zu Fuß gehenden, da diese Stelle sehr unübersichtlich gestaltet ist. „Hier wird man zu Fuß häufiger angehupt“, so Ute Grathwohl. An dieser Stelle sollte der Bereich des Gehwegs, zu Lasten der langgestreckten Kurve vergrößert werden, damit dort sinnvolle Aufstellflächen geschaffen werden können.

Dieser Platz kann dann auch dem Radverkehr zu Gute kommen, denn de facto gibt es für Radfahrende gar keine erkennbare Verkehrsführung, weshalb dies häufig zu Konflikten mit anderen Verkehrsteilnehmenden führt. „Der Radverkehr ist hier das Stiefkind und läuft irgendwo zwischen Kfz-Verkehr und zu Fuß Gehenden. Das ergibt automatisch, vor allem beim Linksabbiegen mit dem Rad, Probleme.“, so Dorothea Möhrlen. Da diese Kreuzung ein wichtiger Knoten für den Radverkehr ist, fordern wir eine ordentliche Führung, die im Kreuzungsbereich vom Fußverkehr getrennt ist. Auch aufgrund des begrenzten Platzes sollen zum indirekten Linksabbiegen mit dem Fahrrad Aufstellflächen auf der Fahrbahn, unabhängig vom Fußverkehr, geschaffen werden und dies nicht über den Gehweg stattfinden.

Außerdem nutzen vormittags und mittags auch Schüler*innen des Schulzentrums diese Kreuzung. Deshalb sollte von der Ortliebstraße bis zur Siemensstraße der Platz für zu Fuß Gehende vergrößert werden.

„Bisherige Einwände meinerseits, mit denselben Vorschlägen, blieben erfolglos und wurden von der Stadt und vom Landkreis zwar zur Kenntnis genommen, aber als nicht nötig angesehen.“, so Frederick Sturz. Außerdem möchten wir auf unseren Entwurf vom Frühjahr 2021, zur Umgestaltung dieser Kreuzung verweisen, welcher der Stadt- und Landkreisverwaltung vorliegt. Da es sich bei der Hauptstraße um eine Staatsstraße handelt, liegt die Zuständigkeit auch beim Landkreis.

Wir fordern von der Stadt Neusäß eine Umgestaltung der Kreuzung Hauptstraße/Daimlerstraße, welche die Belange von zu Fuß gehenden angemessen berücksichtigt und endlich eine sinnvolle und sichere Verkehrsführung für den Radverkehr schafft.

„Mir ist diese Kreuzung schon seit langem ein Dorn im Auge. Durch meinen eigenen Fahrradunfall dort vor 3 Jahren, durch den thematisierten tödlichen Unfall und weiterer Vorfälle, habe ich mir gedacht, da muss schleunigst etwas geändert werden. Durch eine sinnvolle Verkehrsführung, hätte so manches verhindert werden können. Ein Hauptgrund warum ich mich auch politisiert habe“, so Frederick Sturz.

Anmerkung: Siehe auch die Pressemitteilung vom 13.12.2020 über eine Mahnwache für eine weitere getötete zu Fuß Gehende.