Pressemitteilung vom Augsburger Klimacamp am 26. März 2021

Klimagerechtigkeitsaktivist*innen blockieren symbolisch die Patrizia AG

Am Samstag (27.3.) blockierten ab 9:00 Uhr Klimagerechtigkeitsaktivist*innen verschiedener Initiativen die Patrizia AG in der Fuggerstraße symbolisch. Anlass der Blockade war der internationale Housing Action Day, zu dem jährlich Aktionen zum Thema Wohnen durchgeführt werden.

Einige Aktivist*innen kletterten an den Laternen vor dem Gebäude hinauf und befestigten so ein Banner mit der Aufschrift „Patrizia AG entprivatisieren“. Im Anschluss fanden sich weitere Personen ein. „Wir stehen für gerechtere Mietverhältnisse und Wohnraum für alle ein“, erklärt Aktivistin Gwendolyn Rautenberg (19) die Aktion.

In Deutschland setzt sich das „Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“ für die Vision einer solidarischen Stadt ein. „Jeder Mensch sollte das Recht auf Wohnraum haben. Diese Forderung konsequent umzusetzen bringt vieles mit sich. Gerade in Zeiten der Pandemie sind viele Probleme sichtbarer und dringender als zuvor“, so Rautenberg.

Die Forderung nach einer solidarischen Stadt bedeutet nicht nur, dass es genug Wohnraum gibt, der bezahlbar sein muss. „Strukturelle Faktoren und die Probleme der Menschen müssen miteinbezogen werden. Auf der einen Seite gibt es zu wenig Frauenhäuser, zu viele Obdachlose und Menschen in prekären Wohnsituationen, die einen Großteil ihres Einkommens für die Miete aufwenden müssen. Andererseits lässt der Freistaat zu, dass die Patrizia AG 10.000 Sozialwohnungen kauft und diese zu gewinnbringenden Mietobjekten umwandelt. Das ist nur eines von vielen Beispielen und geht auf Kosten der Menschen. Mieten steigen, Baugrund wird zum Spekulationsobjekt und der Druck auf dem Wohnungsmarkt steigt.“

Rautenberg: „Wir entschlossen uns heute vor der Patrizia AG zu protestieren, weil hier der Mensch keine Rolle spielt, sondern nur der Gewinn. Genauso hätten wir uns aber auch vor dem Büro der CSU treffen können. Denn die Regierenden sind in der Pflicht, Verhältnisse zu schaffen, in denen Konzerne sich nicht zugunsten der Bürger*innen bereichern können.“