Tagebuch

Du möchtest von diesen Veranstaltungen erfahren, bevor sie stattfinden? Viele der später hier dokumentierten Veranstaltungen werden vorher in unserer Veranstaltungsübersicht angekündigt.

Dienstag 10.06.2025

Bürgermeister Reichlings unterliegt vor Gericht

Am 3. Mai 2025 hatten sich zahlreiche Menschen – darunter viele von uns – zu einer wundervollen Demonstration gegen die abscheulichen Gasbohrungen im nahen Reichling getroffen. Wie wir im dazugehörigen Tagebucheintrag auch angedeutet haben, hatte Reichlings Bürgermeister im Vorfeld stark gegen die Demonstration Stimmung gemacht und deren Teilnehmer*innen als Terroristen bezeichnet – und das unter anderem in der Maiausgabe des Gemeindeblattes von Reichling wiederholt.

Nach dem wöchentlichen Plenum von FFF-Augsburg saß man heute noch gemütlich beisammen, als die Nachricht reinkam: Diese Aussage hatte nun ein juristisches Nachspiel für Reichlings Bürgermeister. Der Stimmung am Tisch tat das sehr gut. 🙂

Sofern wir den Beschluss des Bayerischen Verwaltungsgerichts München richtig verstehen – und bei juristischen Texten kann selbst ein einzelner deutscher Satz unverständlich sein – droht dem Bürgermeister vorläufig ein Ordnungsgeld von 10.000 € jedes Mal dann, wenn er Teilnehmer*innen dieser Demo erneut als Terroristen bezeichnet oder diese Äußerung weiter verbreitet. Besagte Aussage wird auch ganz flott aus dem Gemeindeblatt auf Webseite der Gemeinde genommen werden müssen. Neben dieser Aussage über die Teilnehmer*innen sind auch weitere Aussagen über den Veranstalter der Demonstration dem Bürgermeister nun erstmal untersagt.

Warum „vorläufig“ und „erstmal“? Weil es sich um einen Beschluss vom Gericht handelt, der so lange gilt, bis es zu einer Entscheidung in der Hauptsache gekommen ist. Möglicherweise ist die Sache damit aber bereits trotzdem erledigt, falls der Bürgermeister die Unterlassung akzeptiert. (Oder gibt es noch einen anderen Aspekt an dem Fall, der im Hauptverfahren erklärt werden muss?) Denn welche Person im Bürgermeisteramt, noch dazu mit guten Kontakten zu einer politisch und juristisch so erfahrenen Partei wie der CSU, welche von einem Verwaltungsgericht vor dem Hauptverfahren bereits einen derart eindeutigen Fingerzeig erhält, würde dann noch auf ein Hauptverfahren bestehen oder gar anschließend vor den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof gehen, um diese Niederlage nach Jahren nochmal in höherer Instanz mit deutlich größerer mediale Aufmerksamkeit ins öffentliche Bewusstsein zu rücken? Ach, ja. Stimmt. 😀 Siehe auch. Also vielleicht gibt es doch noch ein Hauptverfahren.

Warum ist dieser Beschluss wichtig? Zunächst einmal wäre es vielen von uns natürlich lieber, wir würden die notwendigen Urteile für Klimagerechtigkeit erhalten. Würden beispielsweise die Lechstahlwerke vor Gericht mit ihrem Wunsch nach Rodung des Lohwaldes unterliegen, wäre das super. Oder würde ein Gericht der „Energieprojekt Lech Kinsau 1 GmbH“ – denn so heißt die Firma inzwischen, welche die Gasbohrungen bei Reichling vornimmt – die Gasbohrungen untersagen, wäre das fabelhaft. (Die Struktur ist unseres Wissens so, dass „Energieprojekt Lech Kinsau 1 GmbH“ eine Tochterfirma der „Genexco Gas GmbH“ ist, welche wiederum selbst im Besitz der kanadischen Firma „MCF Energy Ltd.“ ist. Bitte nicht von wohlklingenden Namensbestandteilen wie „Energieprojekt“ und „Lech“ irritieren lassen! Es geht hier immer noch um die Neuerschließung fossiler Gasvorkommen.) Insofern könnte man es so sehen, dass dieser Gerichtsbeschluss weniger wichtig ist, weil er am eigentlichen Thema Klimagerechtigkeit vorbei geht. Allerdings wurden in den letzten Jahren vermehrt Menschen, die sich politisch für Gerechtigkeit und das Gemeinwohl engagieren, sei es bei ökologischen oder sozialen Themen, von solchen Menschen, die sich selbst als konservativ oder liberal bezeichnen, verächtlich gemacht, diffamiert und kriminalisiert. (Gleichzeitig zeigen sich selbst als konservativ oder liberal bezeichnende Menschen oft enorm viel Nachsicht und Verständnis für Proteste, bei denen für eigene Profite demostriert wird, selbst wenn dies teilweise rücksichtlos, beispielsweise unter Einsatz von Traktoren, geschieht und dabei Menschen zu Schaden und gar zu Tode kommen.) Diese Diffamierung von gerechtigkeits- und gemeinwohlorientierten, ökologischen und sozialen Bewegungen darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Bei dem Antrag gegen den Bürgermeister wurde auch argumentiert, dass die Kriminalisierung der Teilnehmer*innen geeignet seien, interessierte Bürger*innen von der Teilnahme an der Demo abzuhalten. Weiter sei die Bezeichnung der Versammlungsteilnehmer*innen als Terroristen dazu geeignet, Dritte zu Gewalttaten gegen die Versammlungsteilnehmer*innen aufzustacheln. Die Bezeichnung als Terroristen sei als schwere Beleidigung Ausdruck besonderer Missachtung und stelle die so bezeichneten Teilnehmer*innen mit Schwerstkriminellen gleich, die die öffentliche Sicherheit beeinträchtigen würden. Wir sehen das auch so. Als Klimacamp waren wir wiederholt damit konfrontiert, dass sich Menschen dazu aufgestachelt sahen, etwas bei uns im Camp anzuzünden. Das Gericht selbst argumentierte auch, dass die Äußerung des Bürgermeisters die Versammlungsteilnehmer*innen ‒ und damit auch den Antragsteller ‒ inhaltlich unzutreffend in die Nähe strafbaren Verhaltens stellt. Der Beschluss des Gerichts ist eine wichtige Klarstellung, dass Diffamierung und Kriminalisierung von Klimagerechtigkeitsaktivismus nicht akzeptiert wird.

Eventuell haben Menschen, die nachweisen können, selbst Teilnehmer*in der Demo am 3. Mai 2025 gewesen zu sein, mit dem Beschluss des Gerichtes nun eine bessere Vorlage, um selbst Rechtsmittel gegen Reichlings Bürgermeister einzulegen. Immerhin wurden ja auch sie von ihm als Terroristen bezeichnet. Allerdings war bei uns am Tisch die Motivation dazu gering. Erstmal abwarten, wie einsichtig er sich zeigt und wie er sich zukünftig öffentlich über Klimagerechtigkeitsaktivisti äußert. Es gibt aktuell so viele wichtigere Projekte für Klimagerechtigkeit, die unsere Zeit verdienen, als ihm mit weiteren Klagen juristisch nochmal hinterher zu treten.

Nachtrag: Cool, wir waren mit unserem Tagebucheintrag eineinhalb Tage schneller als die hauptberufliche Presse. 🙂

Montag 09.06.2025

Für uns ist es ein Merkmal qualitativ hochwertiger, journalistischer Arbeit, dass man die Informationsquellen mit angibt. Die Quelle für einige der Informationen auf dieser Webseite ist das Ratsinformationssystem der Stadt Augsburg. Anfang dieses Monats hat die Stadt ihr Ratsinformationssystem umgestellt. Viele der Links zu Beschlussvorlagen, Beschlüssen und Tagesordnungen von Stadtrats- und Ausschusssitzungen sind damit gebrochen. *seufz* Heute haben wir die meisten dieser Verlinkungen – auch in alten Tagebucheinträgen – repariert. Über dreißig Mal verlinken wir nun auf das neue Ratsinformationssystem.

So versuchen wir auch fast fünf Jahre nach der Gründung des Klimacamps weiterhin eine Webseite zu bleiben, die bei der Vermittlung von Informationen zu den verschiedenen Aspekten der Klimagerechtigkeit hohen Wert auf Korrektheit, Qualität und Nachvollziehbarkeit legt.

Donnerstag 05.06.2025

Zwischenbericht zum zweiten Teil des Augsburger Mobilitätsplans

An diesem Tag gab es im Augsburger Bauausschuss einen Zwischenbericht zum aktuellen Arbeitsstand des Augsburger Mobilitätsplans. In Dokumenten der Stadtverwaltung wird er auch gerne als AMP bezeichnet wird. Der öffentliche Zwischenbericht erfolgte rein mündlich. Wer ihn mitbekommen wollte, musste also an diesem Donnerstag um 14:30 zum Besprechungsraum des Klärwerkes rausfahren – mit dem Rad etwa 20 Minuten aus der Innenstadt. Die Zivilgesellschaft war im Publikum nicht sehr personenstark vertreten. Auch scheint es so, dass auch die Augsburger Allgemeine bislang noch nicht darüber berichtet hat. Dann handelt es sich wohl um eine exklusive Berichterstattung. Nur hier im Tagebuch des Augsburger Klimacamps: Die neusten Neuigkeiten zum Augsburger Mobilitätsplan.

Zunächst etwas zur Geschichte des AMP. Es heißt in Dokumenten der Stadt, der Stadtrat habe die Bauverwaltung im Herbst 2021 mit der Erstellung des Augsburger Mobilitätsplans beauftragt. Einen entsprechenden Beschluss von Herbst 2021 haben wir nicht gefunden, aber bereits im Juni 2021 gab es einen Auftrag an die Bauverwaltung zur „Neuaufstellung des Gesamtverkehrsplans“. Siehe Beschlussvorlage und Beschluss. Darin heißt es, dass bis Ende 2022 Ziele, Indikatoren, Analysen, Zukunftsszenarien und Handlungsstrategien erarbeitet werden würden und bis 2024 Maßnahmen und Umsetzungskonzepte.

Im Frühjahr 2024 erfolgt die lange erwartete Veröffentlichung des Augsburger Mobilitätsplans. Für uns war es eine Enttäuschung. Von Maßnahmen keine Spur. Der Mobilitätsplan enthielt hauptsächlich Ziele und Wirkungsindikatoren. Was das bedeutet? Zwei Beispiele:

  • Ein Ziel ist die Halbierung des MIV-Fahrleistung pro Einwohner*in. Das Ziel gilt als „teilweise erreicht“, wenn die MIV-Fahrleitstung pro Einwohner*in bis 2038 um 10 % sinkt und als „überwiegend erreicht“, wenn sie bis dahin um 20 % sinkt. Das ist eine sehr lockere Definition von „überwiegend erreicht“, oder? Man Stelle sich vor, dass die Bezahlung einer Verwaltungsgebühr von 50 € „überwiegend erreicht“ ist, sobald man 20 € bezahlt hat.
  • Ein anderes Ziel ist es, die Verbindungsqualität für Kfz auf dem Stand von 2023 beizubehalten. Damit das Ziel als „teilweise erreicht“ gelten kann, muss die Verbindungsqualität für Kfz auf dem Stand von 2023 beibehalten werden. Das ist die gleiche Voraussetzung, damit das Ziel auch als „überwiegend erreicht“ und „voll erreicht“ gelten kann. Sehr kompromisslos also. Keine noch so kleine Verschlechterung wird akzeptiert.

Was Maßnahmen angeht, wurden wir vertröstet auf einen Teil 2 des Mobilitätsplans. Uns war bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, dass nach drei Jahren der Arbeit am AMP noch ein Teil 2 notwendig sein würde, bevor es zu den Maßnahmen kommt. Eine große Enttäuschung und das Gefühl von der Stadtregierung hingehalten zu werden, machten sich breit.

Im Mai 2024 wurde dann also ein Teil 2 des Mobilitätsplans in Auftrag gegeben. Siehe Beschlussvorlage. Darin heißt es: „Ziel des zweiten Teils des Augsburger Mobilitätsplans ist es, konkrete Handlungsziele, Maßnahmen und Umsetzungspläne festzulegen, um einen möglichst hohen Beitrag zur Erreichung der im AMP, Teil 1 festgelegten Wirkungsziele zu generieren.“ Juhu, endlich ein konkretes Maßnahmenbündel für den Verkehrssektor! Nach nur 4 Jahren? Oder? ODER?!?

Wie ist es im Juni 2025 wirklich um den AMP bestellt ist? Ist es symbolisch für den Arbeitsstand des AMP, dass auf der städtischen Webseite des Mobilitätsplans unter „Aktuelles“ noch auf eine Veranstaltung vom 19. Juli 2024 verwiesen wird? Nun gut, es ist schwer eine Webseite aktuell zu halten.

Was wurde im Zwischenbericht inhaltlich gesagt?

Beim mündlichen Zwischenbericht am 5. Juni 2025 wurde zu Teil 2 des Augsburger Mobilitätsplan Folgendes verkündet: Bei der Arbeit an Teil 2 des AMP folge man dem Leitbild, welches in Teil 1 des AMP entwickelt worden war. Zwei große inhaltliche Baustellen seien

  • die Angebotsplanung, wofür man den „Intermodalen Masterplan Hauptverkehrswege“ erarbeite, und
  • das Nachfragemanagement, wofür man eine „Kommunale Mobilitätsmanagementstrategie“ erstelle.

Insgesamt mache man viele gute Dinge. Dazu zählen Konkretisierungen der Ziele aus Teil 1, Einzelbetrachtungen für einzelne Verkehrsmittel, verkehrsmittelübergreifende Untersuchungen, Angebotsplanungen, Klassifizierungen von Straßen im Straßennetz (insbesondere die Ermittlung von Straßen in den Kategorien „Regionale Hauptverkehrsstraße“, „Städtische Hauptverkehrsstraße“, „Hauptsammelstraße“ usw.), Untersuchungen zu Radvorrangrouten (sowohl schnelle Routen als auch ruhigere Routen) und die Ausarbeitung von Ausführungsnetzen, Zielnetzen und Perspektivnetzen. Wie diese verschiedenen Arten von Netzen definiert sind, wurde nicht erläutert.

Interessant war noch eine Bewertung von zahlreichen möglichen neuen Straßenbahnrouten. Sofern wir die Folie richtig interpretieren und wiedergeben, sind die vier möglichen Straßenbahnneubauprojekte mit den höchsten Bewertungen in absteigender Reihenfolge:

  1. Linie 5
  2. Anschluss von Gersthofen
  3. Linie 2 Süd (von Haunstetten Nord nach Haunstetten Süd)
  4. Line 1 in die Hammerschmiede

Zwei konkrete Maßnahmen konnten dann doch noch aufgezeigt werden.

  • Mobilitätsmanagement im Klimaquartier Rechts der Wertach
  • Tempo 30 auf der Ost-West-Achse durch die Innenstadt

Leider war der mündliche Vortrag gespickt von Formulierungen, welche unsere Erwartungen an Teil 2 des Augsburger Mobilitätsplans dämpfen. Anstatt um „konkrete Handlungsziele, Maßnahmen und Umsetzungspläne“ geht es jetzt nur noch um Handlungsziele bis hin zu Maßnahmen. Im Vortrag wurde von einer (weiteren) Zwischenstufe hin zu Maßnahmen geredet. Es wurde darauf hingewiesen, dass es politische Rückendeckung für die Verwaltung benötigt.

Eine der letzten Folien im Vortrag sprach dann Klartext:

  • „AMP wird keine fertigen, umsatzreifen Lösungen liefern“
  • „AMP kann keine Wunder vollbringen“
  • „Es braucht eine Bereitschaft, sich trotz Konflikten zu den Zielen zu bekennen und Prioritäten zu formulieren“

Es klang fast wie ein Hilferuf oder eine Warnung. Die Mobilitätswende in Augsburg wird scheitern, wenn der Stadtrat nicht mehr politischen Willen zeigt. Das ist zumindest unsere Interpretation. Eventuell muss man dankbar sein, dass das dem Stadtrat nach vier Jahren des Bremsens der Mobilitätswende mal so explizit vorgehalten wird.

Bedeutung

Viele Menschen, sowohl jung als auch alt, möchten die Vorzüge einer umgesetzten Mobilitätswende noch selbst erleben. Sie möchten von der erhöhten Lebensqualität und Lebenserwartung profitieren. Sie möchten mehr Stadtgrün, weniger Verkehrslärm und eine bessere Luftqualität noch selbst genießen dürfen. Bei dem Tempo, welches der Stadtrat an den Tag legt, ist zu befürchten, dass das unseren Urenkelkindern vorbehalten bleibt.

Auch dem Gewerbe käme das zu Gute. Ein eng getakteter, leistungsfähiger ÖPNV kann mehr potenzielle Kund*innen in die Innenstadt bringen als sich gegenseitig stauende MIV-Blechmonster, für die es gar nicht die notwendige Parkfläche gäbe.

Wie äußerte sich der Bauausschuss?

Die Stadträt*innen im Bauausschuss äußerten sich überwiegend erfreut, dass keine „Erziehung“ und „Gängelung“ stattfindet. Sprich: Man wartet mit größeren Schritten wohl ab, bis eine kritische Menge der unerzogenen, ewig Gestrigen, welche aktuell gegen die Mobilitätswende hetzen, weggestorben ist. Frei nach dem Zitat von Max Planck: „Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, daß ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, daß ihre Gegner allmählich aussterben und daß die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist.“ Das Prinzip scheint auch bei Klimagerechtigkeit, Umweltkosten und der Mobilitätswende zur Anwendung zu kommen.

Fairerweise müssen wir anerkennen, dass alle demokratischen Stadtratsfraktionen in der Vergangenheit auch schon für Beschlüsse zur Verbesserung des Radverkehrs gestimmt haben, für die dann auch mal eine kleine Anzahl von Autoparkplätzen weggefallen ist. Aber in den Wortbeiträgen der Vertreter*innen der Stadtratsfraktionen erkannte einzig Stadtrat Dr. Deniz Anan von BÜNDNIS 90/DIE Grünen vorsichtig an, dass es eine Kombination aus Pull- und Push-Maßnahmen braucht. Diese Aussage liest man noch klarer ausformuliert in der Einleitung einer Empfehlung des Augsburger Nachhaltigkeitsbeirates aus dem Jahr 2024.

Was ist die Lehre daraus?

So sehen wir die Sache: Die Verwaltung traut sich nicht, die Mobilitätswende ohne stärkeren Rückhalt des Stadtrates voranzubringen. Der Stadtrat ist verängstigt und fürchtet, eine wütende Meute von Autofahrer*innen gegen sich aufzubringen, wenn er in größeren Schritten als denen vorsichtiger Kleinkinder in Richtung er Mobilitätswende gehen würde. Menschen beschweren sich sehr leicht beim Stadtrat, wenn sie eine ihrer Gewohnheiten ändern müssen – selbst dann, wenn es für sie zwei Jahre später unvorstellbar wäre, zu ihren alten Gewohnheiten zurückzukehren. (Manche erinnern sich vielleicht noch, wie vor zwei Jahrzehnten über Mobilfunkmasten geschimpft wurde und gesagt wurde, dass die Menschen in den meisten Berufen keine Handys und ständige Erreichbarkeit bräuchten. Schaut man sich viele der selben Menschen heute an, ist das Handy für sie nicht mehr wegzudenken.) Menschen beschweren sich zu selten, wenn ihre Wünsche und Visionen für eine bessere Zukunft blockiert werden. Das muss sich ändern. Denn die Beschwerden über wegfallende Parkplätze bestimmen aktuell, wie der Stadtrat die Stimmung in der Bevölkerung einschätzt.

Menschen müssen sich aktiv dafür einsetzen, dass Maßnahmen zu höherer Lebensqualität, einer höheren Lebenserwartung, weniger Verkehrstoten, mehr Stadtgrün, weniger Verkehrslärm und besserer Luftqualität nicht aufgeschoben werden. Und diese Position müssen bei der kommenden Kommunalwahl klar zum Ausdruck gebracht werden.

Montag 02.06.2025

Infotreffen von Greenpeace

Am ersten Montag im Juni findet wieder das Infotreffen von Greenpeace statt. Weitere Infos:

Sonntag 01.06.2025

Klimatee in der Qualle

  • wann? 19 Uhr
  • wo? In der Qualle, Wiesenstraße 5 in Augsburg, rechts der Wertach.

Komm gern vorbei für Geselligkeit und Austausch für Klimagerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit!

Freitag 30.05.2025

🚲 Critical Mass im Mai 2025

Wie jeden letzten Freitag im Monat trifft man sich um 18 Uhr am Rathausplatz zur Critical Mass. Dabei fährt man mit sechszehn oder mehr Fahrrädern als geschlossener Verband durch die Stadt.

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Weitere Informationen zum Ablauf, den Regeln und Hintergründen:

Nachtrag: Es war eine gemütliche Critical Mass durch die Stadtteile Antonsviertel, Göggingen und Pfersee raus aus Augsburg und rein nach Stadtbergen. Zurück ging es dann über Kriegshaber und Oberhausen. Die Critical Mass blieb stabil bei ungefähr zwanzig Teilnehmer*innen. Das ist wenig für so ein tolles Radelwetter, aber mehr als ausreichend für eine Critical Mass.

Die genaue Route war:

  • Rathausplatz (Leider brannte die Sonne recht stark herunter. Hier fehlt es an Bäumen. Siehe auch die Stadtklimaanalyse und das städtische Klimawandel-Anpassungskonzept der Stadt Augsburg.)
  • Maximilianstraße (Die Maximilianstraße ist der Ort des klitzekleinen, gescheiterten Verkehrsversüchleins.)
  • Hallstraße (Diese Straße durchschneidet ein Schulgelände und sollte eigentlich autofrei sein.)
  • Konrad-Adenauer-Allee (inzwischen eine Fahrradstraße)
  • Stettenstraße
  • Gögginger Straße (Hier hausen der sogenannte „Staatsschutz“, weltbekannt für seine Hausdurchsuchungspraktiken, und eine Strafjustiz, deren Urteile gegen friedliche Klimagerechtigkeitsaktivisti auch mal vom Bundesverfassungsgericht wieder kassiert werden. Letzteren Fall gibt es inzwischen als Vortrag auf Deutsch, Englisch und Französisch.)
  • Allgäuer Straße
  • Bahnstraße
  • Bürgermeister-Aurnhammer-Straße (Immer wieder eine Diskussion im Augsburger Bauausschuss, weil sie eigentlich ein ansehnliches Stadtteilzentrum werden soll. Vorschlag: Autos raus, Parkplätze begrünen, Bäume pflanzen und Sitzgelegenheiten im Schatten schaffen.)
  • Von-Cobres-Straße
  • Gabelsbergerstraße (Vorsicht bei der Querung der Localbahnstrecke! Hier kam es schon zu Stürzen.)
  • Stadionstraße
  • Perzheimstraße
  • Pferseer Straße
  • Augsburger Straße
  • Stadtberger Straße
  • Bismarckstraße (Stadtbergen)
  • Hagenmähderstraße (Stadtbergen)
  • Kriegshaber Straße
  • Gieseckestraße (wegen vorausschauendem Fahren und weil man von der Kriegshaber Straße nicht direkt nach rechts in die Ulmer Straße abbiegen darf)
  • Ulmer Straße (Bekannt für ihre aggressiven Autofahrer*innen, die geltende Überholverbote bei Fahrradfahrenden ignorieren.)
  • Langenmantelstraße
  • Klinkerberg (Seit Jahren diskutiert man die Einführung von Tempo 30.)
  • Schaezlerstraße
  • Am Alten Einlaß
  • Kennedy-Platz
  • Grottenau
  • Ludwigstraße
  • Karlstraße
  • Karolinenstraße
  • Rathausplatz

Sonntag 25.05.2025 – Umstrukturierung der Webseite

Was ist das Augsburger Klimacamp? Ende 2020 war diese Frage leicht zu beantworten. Das Klimacamp war eine Versammlung neben dem Rathaus. Zwar versuchten manche Menschen dem Klimacamp den Versammlungscharakter abzusprechen, allerdings erlitten sie dabei vor Gericht eine beeindruckende Serie von Niederlagen.

Das Augsburger Klimacamp von ist aktuell pausiert. Oder? Nun, die Versammlung am Fischmarkt namens Augsburger Klimacamp ist pausiert, aber das Klimacamp ist nicht nur eine Versammlung. Das Klimacamp ist auch eine lose Gruppe von Menschen, ein Aktivistikollektiv, so wie ein Künstler*innenkollektiv, aber mit Fokus auf Aktivismus, Protestformen und der Arbeit gegen Missstände in unserer Gesellschaft. Dieses Gruppe hat ihre Arbeit nie pausiert.

Und dann gibt es noch immer wieder temporäre Klimacamps in Augsburg. Sie dauern nur einige Stunden oder Tage. Aber für Menschen die jetzt neu nach Augsburg gezogen sind und die Vorgeschichte nicht kennen, ist in der Wahrnehmung das Klimacamp vom 18. bis zum 22. Juni das Augsburger Klimacamp.

Um dieser neuen komplexeren Antwort auf die Frage „Was ist das Augsburger Klimacamp“ auch auf dieser Webseite gerecht zu werden, nehmen wir gerade eine größere Umstrukturierung der Webseite vor.

Eine wohl größten Umstellungen ist, dass wir nun jeweils eigene Unterseiten für das ursprüngliche Klimacamp und das Klimacamp 2025 haben. Manche andere Unterseiten werden in Folge verschoben. Eine andere große Umstellung ist, dass wir die Veranstaltungsübersicht, die bislang unter Programm zu finden war, nach Aktuelle Veranstaltungen verschoben haben. Die Seite Programm ist nun dem Programm des nächsten aktiven Klimacamps gewidmet.

Sofern wir die Umstellung richtig gemacht haben, sollten alle Links weiter funktionieren (und ein paar kaputte Links im Zuge der Umstellung repariert worden sein 🙂).

Sonntag 18.05.2025

Radsternfahrt nach München

🚲⭐ An diesem Tag findet wieder eine Radsternfahrt nach München statt. Für weitere Informationen siehe: https://muenchen.adfc.de/sternfahrt

Die Zubringerdemo aus Augsburg startet um 8:30 am Königsplatz. Auf der Seite https://muenchen.adfc.de/artikel/sternfahrt-routeninfos gibt es Infos zur Route und den Möglichkeiten sich unterwegs der Demo anzuschließen.

Nachtrag

Es begann bereits mit über hundert Menschen in Augsburg. Dieser Schneeball sammelte unterwegs immer mehr Menschen auf Fahrrädern auf und wurde so zu einer Lawine. Doch auch von anderen Orten starteten Fahrraddemos und wuchsen zu großen Demozügen an. Nach und nach flossen sie zusammen. Nicht jede*r fuhr bis zum Ende mit, aber trotzdem, als die letzten Demozüge zu einem großen Demozug zusammengeflossen waren, waren es etwa 16.000 Menschen.

Die Fahrt selbst verlief ganz entspannt. Mit dem Fahrrad gemütlich auf der Straße, ohne Angst vor Autos haben zu müssen, eröffnet einen ganz neuen Blick auf Mobilität und Städtebau. Was unangenehm auffällt, ist die hohe Zahl an plattgefahren Tieren (Igel, Vögel usw.) auf den Straßen. Im Auto sitzend bemerkt man diese meist nicht. Was auch auffällt, ist, dass die Qualität der Straßen, auf denen wir zu Tausenden unterwegs wahren, deutlich besser ist als die Qualität vieler Fahrradwege. Man merkt wie einseitig das Geld im Mobilitätssektor in den Straßenverkehr fließt.

Viele Dinge, die für Autobahnen selbstverständlich sind, sollen auch für die Radverkehrsinfrastruktur selbstverständlich werden. Dass die Wege nicht mit Rissen übersäht sind. Dass der Winterdienst funktioniert. Kreuzungsfreie Querungsmöglichkeiten, bei denen Radverkehre in den Innenstädten einfach zusammen- und auseinanderfließen, anstatt durch Ampeln und Kreuzungen mit dem Autoverkehr unterbrochen zu werden. In der Abschlusskundgebung auf dem Königsplatz in München wurde auf diese Dinge hingewiesen. Außerdem gab es ein politisches Update, beispielsweise zu Entwicklungen in der Radverkehrssicherheit, den Entwicklungen der Münchner Fahrradstadtinitiative und der Tatsache, dass die neue Bundesregierung keine*n Radverkehrsbeauftragte*n findet (oder überhaupt auch nur sucht).

Neuer Artikel zu Umweltkosten auf der Webseite

Fakten und Informationen sind eine Grundlage für guten Aktivismus. Die Aufbereitung und Verbreitung von Wissen ist eine Kernaufgabe von Aktivismus. An diesem Abend wurde ein neuer Artikel zur Thematik der Umweltkosten in unsere Sammlung aufgenommen.

Mittwoch 14.05.2025

Bits und Bäume Offenes Treffen

Bits und Bäume denken Nachhaltigkeit und Digitalisierung zusammen. Kommt gern zum offenen Austausch vorbei.

Dienstag 13.05.2025

Solarpunk Schreibtreff im Neruda

  • Wann: 19 Uhr
  • Wo: Kulturcafe Neruda, Alte Gasse 7

Wir schreiben Solarpunk Geschichten und setzen uns mit Utopien rund um eine Nachhaltige Zukunft auseinander.

Sonntag 11.05.2025

AfD-Verbot jetzt!

Um 14 Uhr findet am Königsplatz eine Demonstration für ein Verbot der AfD statt. (Leider mit zeitlicher Überschneidung zur Kidical Mass.) Die Veranstaltung ist Teil eines bundesweiten Aktionstages. Auch in vielen anderen Städten finden gleichzeitig Demonstrationen für ein Verbot der AfD statt.

Weitere Informationen:
https://auxpunks.uber.space/event/afd-verbot-jetzt/

Nachtrag:

Die Demonstration begann mit einer längeren Diskussion mit der Polizei. Diese hatte die beim Ordnungsamt eingereichte Anmeldung der Demonstration anscheinend nicht erhalten. Kurzerhand deklarierten sie den geplanten Demozug zur Standdemo um.

Es gab fünf Redebeiträge, nämlich aus der queeren Community, von Menschen mit Behinderung, der Linksjugend solid, der Grünen Jugend und der Gewerkschaft GEW. Der Tenor der Beiträge war wie folgt:

  • Ein Verbot der AfD ist überfällig.
  • Die Einschätzung des sogenannten „Verfassungsschutzes“ kommt sehr spät.
  • Wir müssen sofort handeln.
  • Ein Verbot der AfD ist nur eine notwendige erste Notlösung.
  • Darüber hinaus müssen wir daran arbeiten, faschistischen Haltungen die Grundlage zu entziehen.

Gegen Ende der Veranstaltung gab es noch einen Aufruf des VVN-BdA. Darin luden sie zu einer Lesung der Schriften von Autor*innen ein, deren Werke in der Zeit des Nationalsozialismus verbrannt worden waren.

Im Anschluss an die Veranstaltung zog ein guter Teil des Demonstrationsteilnehmer*innen weiter zum Rathausplatz. Dort fand eine Kundgebung anlässlich des 22. Geburtstages von Lorenz A. statt, welcher vor Kurzem verstarb, nachdem ihm durch einen Polizisten in den Rücken geschossen worden war.

Kidical Mass (Frühling)

🚲 Die Kidical Mass ist eine bunte, fröhliche und kinderfreundliche Fahrraddemo. Für 2025 sind zwei Termine geplant. Am 11.05.2025 geht es vom Willy-Brandt-Platz (vor der City Galerie) zum Spickel-Spielplatz. Treffen ist ab 14 Uhr. Los geht es gegen 14:30.

Weitere Informationen auf der Webseite des ADFC:
https://augsburg.adfc.de/artikel/kidicalmass

Nachtrag:

Die Kidical Mass begann wie schon oft als bunter See von Menschen und Rädern auf dem Willy-Brandt-Platz. Gleich zu Anfang wurde in einer Rede betont, dass parallel eine Demonstration für ein AfD-Verbot stattfindet, aber auch die Kidical Mass selbst eine Demonstration gegen die AfD und ihre rückwärtsgewandten Forderungen in der Verkehrspolitik ist. Als die Kidical Mass später in Sichtweite der Demo für ein AfD-Verbot vorbeifuhr, wurde dementsprechend auch eifrig in Richtung der anderen Demo gewunken und geklingelt.

Hauptforderung der Kidical Mass ist eine kindgerechte Verkehrswende. Zu häufig noch haben Kinder im Straßenverkehr das nachsehen.

Die Route der Kidical Mass führte vom Willy-Brandt-Platz nach rechts Richtung Norden durch den Oberen Graben und Mittleren Graben. Dann ging es über den Leonhardsberg, die Karlstraße, Ludwigstraße, Grottenau und den Kennedy-Platz nach Westen bis zur Schaezlerstraße. Die Schaezlerstraße ging es dann entlang nach Süden, vorbei am Königsplatz und der Demonstration für ein Verbot der AfD, weiter durch die Schießgrabenstraße zum Theodor-Heuss-Platz und dann über die Eserwallstraße zur Freilichtbühne am Roten Tor. Die Demo war an dieser Stelle etwa 350 bis 400 Meter lang, also etwa die Distanz von Theodor-Heuss-Platz zu Rotem Tor. Vor der Freilichtbühne fand die Zwischenkundgebung statt. Wie üblich bei der Kidical Mass, zeichneten und schrieben Junge und jung Gebliebene mit Kreide auf die Straße. Nach der Zwischenkundgebung ging es weiter über die Friedberger Straße und schließlich über Spickelstraße und Waldfriedenstraße zum Spickel-Spielplatz. Dort ging die Demo im Schatten großer Bäume fließend in eine Picknick-Atmosphäre über.

Eine echte Verbesserung war, dass fast die komplette Route für den Gegenverkehr gesperrt war. Bei vergangenen Veranstaltungen hatte es oft für Unbehagen gesorgt, wenn im Gegenverkehr Autos mit hoher Geschwindigkeit in geringerem Abstand den Demonstrationsteilnehmer*innen – darunter auch vielen kleinen Kindern – entgegenkamen. Gewöhnlich waren Erwachsene auf der Innenseite der Straße gefahren und hatten so den Gegenverkehr vor den Kleinsten abgeschirmt. Das war dieses Mal nicht notwendig. Das Absicherungskonzept der Polizei wirkte durchdachter. Einzig auf dem kurzen Abschnitt vom Theodor-Heuss-Platz die Eserwallstraße entlang hatte die Kidical Mass mit Gegenverkehr zu tun. Das Ausbleiben des Gegenverkehrs hatte auch einen anderen Vorteil. Es war an Verkehrsbrennpunkten, wie der Karlstraße und der Friedbergerstraße ausgesprochen still. Musik, Gespräche und gelegentliches Geklingel gingen von der Demo aus. Dennoch fiel das Ausbleiben des üblichen Motorenlärms angenehm auf. Es vermittelte einen kurzen Vorgeschmack darauf, wie viel lebenswerter autofreie (oder zumindest autoarme) Städte sind.

Die Absicherung durch die Polizei konnte leider nicht verhindern, dass ein Autofahrer versuchte mit seinem Auto aus dem Kesselmarkt kommend nach Westen in die Ludwigstraße in einer Lücke in der Demonstration mitzufahren. Ein Auto zwischen den vielen kleinen Kindern auf Fahr- und Laufrädern geht natürlich gar nicht. Innerhalb von Sekunden waren drei erwachsene Demoteilnehmer vorgeprescht und versperrten ihm die Weiterfahrt in der Demo. Nach einigen weiteren Sekunden war auch ein Fahrradpolizist vor Ort und wies den Fahrer und die Fahrer*innen der Autos hinter ihm an, in den Kesselmarkt zurückzusetzen. Autos kann die Polizei zur Absicherung einer Fahrraddemo gerade mal vor und hinter der Demo verwenden. Für die seitliche Absicherung einer Fahrraddemo sind sie zu klobig. Sie tun sich zu schwer nach Vorbeifahrt der Demo wieder vor die Demo zu kommen, um die nächste Seitenstraße abzusichern. Der Einsatz von Polizist*innen auf Fahrrädern funktioniert hier besser. Sie sind agiler und schneller entlang der Demo unterwegs, noch besser sogar als Polizist*innen auf Motorrädern. Für eine vollständige seitliche Absicherung der Demo waren heute noch zu wenig Polizist*innen auf Fahrrädern mit dabei.

Es waren wohl über 330 bis etwa 400 Personen, die dieses Mal an der Kidical Mass teilnahmen. Beispielsweise wurden bei der Vorbeifahrt am Königsplatz etwa 340 Personen gezählt. Die Polizei zählte an anderer Stelle etwa 350 Menschen. Die genaue Zahl lässt sich nicht ermitteln, weil viele Personen, vor allem mit kleinen Kindern, nur abschnittsweise teilnahmen.

Montag 05.05.2025

Greenpeace-Infotreffen für alle Interessierten im Mai 2025

18:00 im Kulturcafe Neruda, Alte Gasse 7

Weitere Informationen: https://greenwire.greenpeace.de/group/greenpeace-augsburg/veranstaltung/infotreffen-fuer-alle-interessierten-augsburg-im-neruda-24

Samstag 03.05.2025

Demonstration in Reichling gegen Gasbohrungen am Ammersee und anderswo

Ein breites Bündnis von Organisationen ruft für den 3. Mai 2025 zu einer Großdemonstration bei Reichling auf. Die Demonstration findet in unmittelbarer Nähe der Baustelle einer im Bau befindlichen Förderanlage statt, mit der zwischen Lech und Ammersee Erdgas gefördert werden soll. Start ist um 13:30 vor Ort in Reichling.

Für die gemeinsame Anreise werden Busse von verschiedenen Städten zum Veranstaltungsort organisiert. Auch aus Augsburg fährt ein Bus. Weiter besteht die Möglichkeit zur gemeinsamen Anfahrt mit dem Fahrrad vom Bahnhof Kaufering aus zur Demo. Für weitere Informationen zur Veranstaltung und Möglichkeiten der gemeinsamen Anreise siehe: https://fridaysforfuture.de/erdgas-bayern/

Nachtrag: Dass dieses Ereignis etwas besonderes war, merkte man schon Stunden vorher mehrere Ortschaften weiter. Noch in Dießen, einem Ort mit Bahnhof 16 Kilometer östlich der Bohrstelle, traf man auf Menschen, die mit dem Fahrrad und zu Fuß(!) unterwegs zur Demonstration waren. Reichling selbst hat keinen Bahnhof. Die nächsten Bahnhöfe mit Personenverkehr sind im Osten Raisting (15 km zu Fuß) und Dießen (16 km), im Süden Schongau (16 km) und im Norden Landsberg (19 km). Auch dutzende Menschen, die sich am Augsburger Klimacamp engagiert hatten und zum Teil immer noch tun, waren aus allen vier Himmelsrichtungen zu der Demo gekommen. Über die offizielle Webseite war eine gemeinsame Anreise mit dem Fahrrad vom Bahnhof in Kaufering (24 km zur Bohrstelle) organisiert worden. Es fuhren aber auch aus Schongau Menschen mit dem Fahrrad an. Darüber hinaus wurden mehrere Busse nach Reichling angeboten. Wie viele insgesamt? Sechs? Sieben? Acht? Vielleicht weiß es jemand von der Orga. Ein voll besetzter Bus mit 40 Plätzen kam auch aus Augsburg. Darin herrschte eine gute Stimmung. Andere Menschen waren auch mit dem Auto gekommen, auf welches viele Menschen in dieser ländlichen Region mangels adaquaten ÖPNVs noch immer angewiesen sind. Das Auto stellten sie außerhalb des mehrere Kilometer langen abgesperrten Bereichs ab. Die Polizist*innen an den Absperrungen grüßten und machten keine Anstalten einschüchternd zu wirken oder (rechtswidrige?) Personalienkontrollen von Demonstrationsteilnehmer*innen durchzuführen. Fühlt sich aus Augsburg kommend wie eine andere Welt an… Ob die Absperrungen eine gewaltbereite Person mit SUV aufgehalten hätte? Innerorts möglicherweise. Einige der Absperrungen sahen schon sehr solide aus. Außerhalb des Ortes eher fraglich, da man einige Absperrung mit einer Fahrt von einigen dutzend Metern über eine der weitläufigen Wiesen umfahren hätte können. Die Absperrung zum Schutz der Demo waren aber gut genug, dass sich kein Auto versehentlich in die Demonstration verirrte. (vgl. Augsburg)

Per Bus Anreisende wurden eine halbe Stunde vor Beginn direkt am Startort der Demonstration abgesetzt. Wer zu Fuß oder mit dem Rad in Reichling ankam, hatte trotz der weitläufigen Ortschaft kein Problem, dorthin zu finden. Überall waren kleine Grüppchen von Menschen unterwegs zur Demonstration. Insgesamt wurden von uns etwa 1.200 gezählt. Aus welchem Kaffeesatz die Zahl von 600 gelesen wurde, welche in der Presse kursiert, ist uns ein Rätsel. Wir erhalten unsere Zahl, indem jemand von uns seitlich der Demoroute steht und mitzählt, wie viele Menschen – Polizist*innen nicht mitgezählt – von Beginn bis Ende des Demonstrationszuges mitlaufen. Dabei kamen Zahlen im Bereich von 1.000 bis 1.200 heraus.

Ganz vornen in der Demo gab es ein straßenbreites Banner mit Zeichnungen von Feuer und Ölbohrtürmen auf der einen Seite und grüner Landschaft und Windrädern auf der anderen Seite. Dazu steht auf dem Banner die Aufschrift „Vollgas in die Klimakatastrophe?! GASBOHRUNGEN STOPPEN!“. Das Banner halten überwiegend Kinder und junge Menschen. Dahinter werden viele weitere FFF-Flaggen und Pappschilder in die Höhe gehalten mit Sprüchen wie „KLIMAKILLER ERDGAS“ und „POWER TO THE PEOPLE“. Im Hintergrund sind Bäume und der Maibaum von Reichling.

Die Demonstration begann mit Reden am Startort in der Sankt-Nikolaus-Straße im Zentrum Reichlings. Von dort zog der Demonstrationszug etwa 1,7 km zu einer Wiese westlich der Bohrstelle. Auf vielen Grundstücken im Ort standen gelbe Kreuze, die Protest gegen die Gasbohrungen signalisierten. Die Stelle, an der demnächst mit den Bohrungen begonnen werden soll, (47,9145° N, 10,941° O) kennen Einheimische noch als kleines Wäldchen. Als wir im letzten Jahr anfingen, uns dort zu engagieren, war der Wald gerodet, aber es gab noch eine Wiese mit Sträuchern. Heute war es einfach nur noch eine umzäunte, große, rechteckige asphaltierte Fläche. Jemand beschrieb es als gute Vorlage für einen Skater-Park. Viel Leben ist auf dieser traurigen Fläche nicht mehr zu finden. Es gibt lediglich noch einen großen Kameraturm mit mehreren Überwachungskameras, die jeden Winkel der Baustelle abdecken sollen.

An der Wiese vor der Bohrstelle angekommen verabschiedete sich die erste größere Menge an Menschen, aber viele blieben auch da. Es folgten ein paar weitere Reden und Musikeinlagen. In den Reden wurde nochmal erklärt, warum wir heute hier sind, dass Erdgas keine Brückentechnologie darstellt (mehr dazu später), sondern ein neues Hindernis auf dem Weg zur Klimaneutralität und dass versucht wird, Klimaschutz zu kriminalisieren. Der Bürgermeister von Reichling soll die Verantwortlichen der Demonstration als Terroristen bezeichnet haben. Das kursierte die letzten Tage durch die Medien. Dabei ist es der fossile Terror, der Menschen ihrer Lebensgrundlage und neuen Generationen ihrer Zukunft beraubt. In unserem Tagebucheintrag von 07.10.2023 hatten wir angesichts einer Querdenkerdemo ein paar der damals bekannten Folgen des fossilen Terrors aufgezeigt, wie beispielsweise, dass laut UN-Kinderhilfswerk Unicef von 2015 bis 2021 etwa 43,1 Millionen Kinder aufgrund des Klimawandels aus ihrer Heimat vertrieben wurden – mittels Überschwemmungen, Stürmen, Dürren und Waldbränden. (Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/neuer-un-bericht-43-millionen-klima-vertriebene-minderjahrige-in-sechs-jahren-10579510.html) Derartige beobachtete Folgen der Klimakatastrophe haben sich in den letzten Jahren verschlimmert. Und es ist der fossile Terror von Projekten wie den Gasbohrungen in Reichling, der die Energiewende erschwert und junge Menschen ihrer Zukunft beraubt. Wenn wir eine lebenswerte Zukunft haben wollen, dann darf die Menschheit nicht einmal alle heute bereits erschlossenen Lagerstätten von fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdöl und Erdgas vollständig ausbeuten, geschweige denn solche, die – wie in Reichling – erst noch neu erschlossen werden sollen. Die Gasbohrungen in Reichling treten den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 24. März 2021 und das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit junger Menschen und zukünftiger Generationen mit Füßen. Die Klimakrise ist auch eine Krise des Strafrechts, welches keine Handhabe gegen die Hauptverursacher*innen findet (oder überhaupt auch nur sucht?), die über den massiven Ausstoß von Treibhausgasen die Grundrechte von Milliarden von Menschen verletzten, aber dann Menschen zu kriminalisieren versucht, die gegen dieses Unrecht protestieren.
Die lokale Bürgerinitiative dankte in ihrer Rede den vielen „Terroristen“ für ihre Unterstützung bei der Organisation der Demonstration.

Auf einer Wiese in Handlage stehen hunderte Menschen. Vornen links halten Menschen die personengroßen Buchstaben „KOA GAS!“ in die Höhe. Daneben steht das Banner mit der Aufschrift „Vollgas in die Klimakatastrophe?! GASBOHRUNGEN STOPPEN!“. Die Menschen stehen und sitzen auf der Wiese, lachen und unterhalten sich.

Im nahen Peiting versucht die Energie Schwaben GmbH noch 2025 neue Leute zu einem Anschluss ans Gasnetz zu überreden. Dabei wird den Menschen versprochen, dass dort einst Biogas oder Wasserstoff für klimaneutrales Heizen aus den Leitungen kommen wird. Das ist im Großen und Ganzen eine Lüge. Tatsächlich ist die Anschaffung einer Gasheizung für Privathaushalte fast immer eine Fehlinvestition und Falle.
Wir haben im Eigenen Wärmeplan der Augsburger Klimagerechtigkeitsbewegung dargelegt, warum das Gasnetz keine große Zukunft haben wird. Siehe dazu insbesondere die Kapitel „8. Rückbau des Gasnetz“ (Wobei das Kapitel in der nächsten Version des Eigenen Wärmeplans in „Stilllegung des Gasnetzes“ umbenannt werden soll, weil wir von einer Person der Stadtwerke darauf aufmerksam gemacht wurden, dass die Leitungen im Boden verbleiben, lediglich das Gas abgelassen wird und die Rohre an den Enden versiegelt werden. Das Wort Stilllegung trifft es da besser als das Wort Rückbau, welches Assoziationen mit einem Aufreißen der Straßen und Entnahme der Rohre weckt.), „4.2. Bedeutung von Biomasse“ und „4.3. Relative Bedeutungslosigkeit von Wasserstoff, Power-to-Gas, E - Fuels usw“.
Mehr noch, der städtische Energienutzungsplan Wärme (ENP Wärme) stimmt uns bei dieser Einschätzung weitestgehend zu. Er kommt in seinen Kapiteln „4.6 Biomasse“ und „4.7 Emissionsarme Gase“ zur gleichen Einschätzung der relativen Bedeutungslosigkeit von Biomasse und Wasserstoff bei der individuellen Wärmeversorgung. In den verschiedenen weiter hinten im ENP Wärme untersuchten Zukunftsszenarien füllen Biomasse und Wasserstoff dann eher eine Nischenrolle für die Versorgung der Gebäude, welche weder für Wärmepumpe noch für einen Anschluss an ein Fern- oder Nahwärmenetz in Frage kommen. Aber auch in dieser Nischenrolle wird soweit möglich oft eine Kombination mit Solarthermie bevorzugt. Der ENP Wärme sieht dann auch „Gasnetz: Entflechtung / Stilllegung planen und koordinieren“ als eine von vielen Maßnahmen der Wärmewende vor.
Weiter empfehlen wir auch Kapitel „5. Was Privatpersonen wissen sollten“ in unserer Einordnung des städtischen Energienutzungsplans Wärme.
Es sei erwähnt, dass beide Dokumente überarbeitet werden, und sich dementsprechend Kapitelnummern verändern können.
In Peiting versucht die Energie Schwaben GmbH, den Menschen einen Gasanschluss mit dem trügerischen Versprechen von Biogas und Wasserstoff schmackhaft zu machen, während wenige Kilometer weiter im Norden in Reichling eine neue Förderstelle für Erdgas an das Gasnetz ebenjener Energie Schwaben GmbH angeschlossen werden soll. Die Unvereinbarkeit dieser Aussagen ist fast schon offensichtlich. Denn wenn genügend Biogas zur Verfügung stünde, um die Versorgung der bestehenden Gaskunden sicherzustellen, bräuchte es keine neue Bohrststelle in Reichling. Die Menschen, die den Lügen anheim fallen und sich eine neue Gasheizung anschaffen, tätigen damit eine Investition für Jahrzehnte. Sie riskieren, zu einer Schachfigur der fossilen Energiekonzerne zu werden. Wenn nun in wenigen Jahren Erdgas durch die CO₂-Bepreisung immer teurer wird und Biogas und Wasserstoff nicht in der nötigen Menge kommen, werden viele dieser Menschen von der Politik finanzielle Erleichterungen für ihren Gasanschluss oder eine (illegale) Weiterführung der Erdgasförderung fordern. Die Allgemeinheit würde dann neben den ökologischen auch die finanziellen Kosten für diese Fehlinvestition zu tragen haben, obwohl rein aus wissenschaftlichen Grundlagen schon heute klar ist, dass eine neue Gasheizung für viele Menschen eine Fehlinvestition werden wird. Das verwerfliche Handeln der Energie Schwaben GmbH liegt zum Teil auch in der Verantwortung von uns Augsburger*innen. Denn die Energie Schwaben GmbH befindet sich zu 35,14 % im Besitz der Stadtwerke Augsburg, die wiederum zu 100 % im Besitz der Stadt Augsburg sind. Schon 2020 war es eine Forderung des Augsburger Klimacamps an die Stadtregierung, die Anteile an der Energie Schwaben GmbH, die damals noch ganz treffend unter dem Namen Erdgas Schwaben GmbH firmierte, zu verkaufen und den Erlös für die Energiewende aufzuwenden. Fridays for Future Deutschland fordert einen Ausstieg aus Erdgas bis 2035. Vor allem aber muss endlich klar kommuniziert werden, dass nach dem Aus von Erdgas weite Teile des Gasnetzes keine Zukunft haben werden, oder allenfalls noch als Rohrsystem, durch das man Glasfaserkabel durchlegen kann.

Gegen Ende der Veranstaltung bildete man für eine Luftaufnahme der Demonstration ein großes X. Dann gegen 16 Uhr löste sich die Demonstration langsam auf. An der Bühne wurden spontan Fahrgemeinschaften gebildet. Während der Fahrt im Bus zurück nach Augsburg war es ziemlich heiß. Neben der üblichen ‚Klimacamp & Friends‘-Gruppe waren auch neue Leute im Bus dabei, für die Augsburg nur ein Zwischenstopp auf der An-/Abreise war. So wurden auch neue überregionale Kontakte geknüpft. Mit den Fahrrädern war die Abreise zumindest in die Richtungen Dießen/Raisting und Kaufering/Landsberg entspannter als die Anreise, weil es zurück eher bergab ging. Einige Wege führen durch artenreiche Wälder, in denen auch Blindschleichen, Frösche und Molche leben. Leider merkt man der Natur an, dass sie unter diesem trockensten Frühling Deutschlands seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zu leiden hat. Die Klimakrise ist längst hier.

Freitag 02.05.2025

(Auto-) Freitag in der Hallstraße

  • Wann: 10:30-13:30
  • Wo: In der Hallstraße

Mit dem PopUp Klimacamp demonstrieren wir für eine autofreie Hallstraße, sichere Schulstraßen und eine Mobilitätswende zu einer nachhaltigen Zukunft. Wir laden herzlich zum Frühstück ein! Ab 20 Personen dürfen wir auf die Straße, kommt gerne zahlreich!!

Donnerstag 01.05.2025

Klimatee in der Qualle

Wir treffen uns zu Tee, Keksen und lockerem Austausch, kommt gern vorbei!

Samstag 26.04.2025

Augsburger Linux-Infotag 2025

Seit jeher bringt der beliebte Augsburg Linux-Infotag (LIT) Technik und Gesellschaft zusammen. Dieses mal wird zum ersten Mal auch Bits & Bäume Augsburg mit einem Infostand auf dem Linux-Infotag vertreten sein.

  • Wann findet der Linux-Infotag statt? 9:30−17:00 Uhr
  • Wo findet der Linux-Infotag statt? Technische Hochschule Augsburg, Fakultät für Informatik, Friedberger Straße 2; Zugang gewöhnlich auch über die Schülestraße möglich

Webseite der Veranstaltung: https://www.luga.de/static/LIT-2025/

Freitag 25.04.2025

🚲 Critical Mass im April 2025

Wie jeden letzten Freitag im Monat trifft sich um 18 Uhr am Rathausplatz zur Critical Mass. Dabei fährt man mit sechszehn oder mehr Fahrrädern als geschlossener Verband durch die Stadt.

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Weitere Informationen zum Ablauf, den Regeln und Hintergründen:

Donnerstag 24.04.2025

CleanUp an der Wertach

Müll Sammeln an der Wertach nachbarschaftlicher Abendspaziergang für die Umwelt und unser Viertel

  • Treffpunkt 17:15 in der Qualle, Wiesenstraße 5
  • gemeinsames Losgehen: 17:30
  • Ausklang und Tee: ca. 18:45, wieder in der Qualle Ihr bringt Zeit mit, wir die Ausrüstung!

Handschuhe, Greifer, Müllsäcke werden gestellt

Freitag 11.04.2025

Globaler Klimastreik als Fahrraddemo

Die Demo zum globalen Klimastreik am 11. April 2025 findet in Augsburg als Fahrraddemo statt. Die Fahrraddemo beginnt um 16 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz (vor der City-Galerie).

Hier die geplante Route: Die Route der Demo beginnt am Willy-Brand-Platz und läuft zunächst nach Süden durch Forsterstraße, Friedberger-Straße, Inverness-Allee und Haunstetterstraße. Dann geht es über Rumplerstra0e und Friedrich-Ebert-Straße auf die B17. Nach über 1,5 km auf der B17 verläuft die Route über die Gabelsbergerstraße, Rosenaustraße, Stetterstraße, Hallstraße und Am Schwall zurück zum Willy-Brandt-Platz.

Das Sharepic zum Globalstreik mit den Schriftzügen „Globaler Klimastreik als Fahrraddemo“, „11. April“, „Zukunft wär schon geil!“, „Willy-Brandt-Platz 16 Uhr“ und dem Logo von Fridays for Future Augsburg.

Nachtrag: Es war eine sehr schöne und entspannte Fahrraddemo. 🚲 Die Fahrgeschwindigkeit orientierte sich an den Langsamsten, weshalb alle gut mitkamen. Ein Highlight der Tour war die Fahrt auf der Bundesstraße B 17. Vom Fahrrad aus kennt man diese Straße vor allem als tiefen Graben, der Augsburg in zwei Teile teilt und Rad Fahrenden häufig Umwege abnötigt. Weit über dreihundert Teilnehmende nahmen an der Demonstration teil. Wir gehen von etwa 370 Menschen aus. (Die Polizei soll sogar 375 gezählt haben.) Manche stießen erst kurz vor der Auffahrt auf die B 17 zur Demo hinzu, andere verliesen sie kurz nach der B 17. Aber auch während die Demo in der Innenstadt unterwegs war, zählten wir immer deutlich über 340 Menschen.
Der Demozug dürfte so 500 bis 700 Meter lang gewesen sein. Das zeigt einmal mehr, wie effizient Radverkehr den öffentlichen Raum nutzt. Würden 370 Menschen jeweils einzeln in Autos hinter­einander fahren, so wäre der Demonstrationzug mehrere Kilometer lang, zum Beispiel bei 5 Meter langen Autos und 15 Meter Abstand zwischen Autos, wären es über 7 Kilometer. Fast so ineffizient wird unser Verkehrsraum im Alltag durch Autos tatsächlich genutzt, wobei im Durchschnitt wenigstens 1,46 Personen in so einem Auto sitzen.
Die Demonstration forderte eine echte Mobilitätswende. Dabei kommt man nicht umhin, die Koalitions­verhandlungen auf Bundesebene heftig zu kritisieren. Rad- und Fußverkehr teilen sich im Koalitions­vertrag einen gemeinsamen Satz, während dem Auto mehrere Absätze gewidmet sind. Siehe dazu auch die Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe. Es wurde auf der Demo entlang der Strecke aber auch auf lokale Missstände und lokale Erfolge, wie die Verbesserungen für Fahrrad Fahrende in der Hermanstraße, hingewiesen.
Enttäuschend war die Absicherung durch die Polizei. Zwar gab es starke Polizeipräsenz vor und hinter der Fahrraddemo sowie zeitweise ein Polizeiauto in der Mitte und an manchen Kreuzungen war die Demonstration durch schwere Fahrzeuge, z.B. Kehrmaschinen, gut abgesichert, aber einige Stellen waren nicht oder unzureichend abgesichert und immer wieder verirrten sich Autofahrer*innen in die Fahrraddemo und fuhren dann ein Stück weit in der Demo mit. Das hätte nicht passieren dürfen.

Siehe auch: https://klimanetz-augsburg.org/posts/2025-04-11_FFF_globalstreik_fahrraddemo/

Mittwoch 09.04.2025

Hybrider Bits & Bäume Vortragsabend & Diskussion

  • Wann?: ab 19 Uhr
  • Wo?: im OpenLab Augsburg, Bäckergasse 32

Mit Beiträgen zu

  • OpenPV – Freie Software für das Energiepotenzial für Solaranlagen auf Gebäuden
  • Stadt.Land.Klima! – Plattform zum Vergleichen von Kommunen auf dem Weg zu Klimaneutralität
    Stadt.Land.Klima! ist eine Kooperation von Fridays for Future, Engineers for Future, Creatives for Future, Together for Future, LocalZero und weiteren Gruppen. Es unterstützt Lokalteams dabei, die Klimagerechtigkeitsbemühungen der eigenen Kommune zu bewerten und erlaubt einen Vergleich mit den Bewertungen anderer Kommunen.
    In Augsburg nutzt eine Arbeitsgruppe Stadt.Land.Klima! seit über einem Jahr als Werkzeug. Die aktuelle Bewertung Augsburgs sowie die aktulle Position Augsburgs im Städtevergleich können auf der Webseite von Stadt.Land.Klima! eingesehen werden.

Gewöhnlich bestehen die Beiträge aus einem Vortrag und einer anschließenden Diskussions- und Fragerunde.

Den Link zum Videostream findest du auf Mastodon.

Dienstag 08.04.2025

Solarpunk Schreibtreff im Neruda

Wir schreiben Solarpunk Kurzgeschichten

  • Wann? ab 19 Uhr
  • Wo? im Kulturcafe Neruda, Alte Gasse 7

Montag 07.04.2025

Greenpeace-Infotreffen für alle Interessierten

Weitere Informationen: https://greenwire.greenpeace.de/group/greenpeace-augsburg/veranstaltung/infotreffen-fuer-alle-interessierten-augsburg-im-neruda-23

Dienstag 01.04.2025

Monatlicher Klimatee in der Qualle

Lockere Austauschsrunde zu Klimagerechtigkeit.
Diesesmal mit Aktionsplenum zum Aktionsapril! Du hast eine Aktionsidee und würdest dich über Unterstützung beim Umsetzen freuen? Oder zum Kreativprozess verschiedenster Aktionsideen beitragen? Komm vorbei!

  • Wann? ab 19 Uhr
  • Wo? in der Qualle, rechts der Wertach, Wiesenstraße 5

Freitag 28.03.2025

(Auto) Freitag in der Hallstraße

Das Pop Up Klimacamp in der Hallstraße demonstriert für Autofreie Schulstraße und Mobilitätswende, wie jeden Freitag!

  • Wann: 10:30-13:30
  • Wo: in der Hallstraße

🚲 Critical Mass im März 2025

Wie jeden letzten Freitag im Monat trifft sich um 18 Uhr am Rathausplatz zur Critical Mass. Dabei fährt man mit sechszehn oder mehr Fahrrädern als geschlossener Verband durch die Stadt.

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Weitere Informationen zum Ablauf, den Regeln und Hintergründen:

Dienstag 25.03.2025

Foliensatz übers Ordnungsamt löst Emotionen aus

Ein Foliensatz über „Konfliktbearbeitung im Ordnungsamt“ zu einem Vortrag, der am heutigen Dienstag im Allgemeinen Ausschuss des Stadtrates vorgetragen werden soll, hat in der letzten Woche in Augsburgs Klimagerechtigkeitsbewegung verschiedene Emotionen ausgelöst.

In dem Foliensatz wird das bisherige Vorgehen des Ordnungsamtes beschrieben und was man daran zu verändern gedenkt.

  • Folie 3 schreibt „Bisheriger Ansatz“: „Fokus auf repressive Maßnahmen zur Durchsetzung der Rechtsordnung“
  • Folie 7 sagt zur Zielsetzung unter anderem: „Kommunikative Deeskalation“, was im Detail beschrieben wird mit „Aktives Zuhören, Empathie, verständliche und ehrliche Kommunikation“.
  • Getoppt wird das noch durch Folie 22, wo es heißt „Zivilcourage stärken“.
  • Oder auf Folie 24 will man „Begegnungsformate für Kinder und Jugendliche“ schaffen und damit das Ziel „Positive Wahrnehmung und Imageförderung des Ordnungsdienstes“ verfolgen.

Was halten wir davon? Es ist möglicherweise schwer, das Personen zu vermitteln, die nicht am Klima­camp über Monate und Jahre ständig mit dem Ordnungsamt zu tun hatten. Aber wir versuchen uns an einer Erklärung.

Den Fokus auf repressive Maßnahmen können wir bestätigen. Die Durchsetzung der Rechtsordnung nicht so sehr. Zu häufig haben wir Verwaltungsklagen gegen vom Ordnungsamt erlassene rechtswidrige Versammlungsauflagen gewonnen. Zu häufig haben Mitarbeitende des Ordnungsamtes am Klimacamp Behauptungen zu den Pflichten der Versammlungsleitung aufgestellt, die weder in der Gesetzgebung noch in den Versammlungsauflagen des Klimacamps eine Grundlage haben.

Das Augsburger Klimacamp war eine Begegnungsstätte zwischen Kindern und Jugendlichen und Mitarbeiter*innen des Ordnungsamtes. Der Austausch dort diente aber nicht der Imageförderung des Ordnungsamtes.

Auch Empathie und ehrliche Kommunikation war von Seiten des Ordnungsamtes bei vielen Begegnungen nicht zu erkennen.

Laut Foliensatz soll das Ordnungsamt in der Öffentlichkeit stärker positiv wahrgenommen werden. Also nur einmal neue Farbe drüben und den morschen Kern beibehalten? Wir würden uns lieber mehr positives Wirken des Ordnungsamtes wünschen.

Aufgrund unserer persönlichen Erfahrungen glauben wir nicht, dass die genannten Ziele ohne größere Personalwechsel im Ordnungsamt erreicht werden können. Zum Schutz von Persönlichkeitsrechten haben wir einige unserer härteren Konflikte mit dem Ordnungsamt bislang noch nicht öffentlich diskutiert. Wieder­holt haben wir aber beobachtet und auch selbst erlebt, wie von Seiten des Ordnungs­amtes versucht wurde, mit rechtswidrigen Versammlungsauflagen und repressiven Vorgehen die Versammlungs­freiheit von uns und anderen Gruppen in Augsburg anzugreifen, indem es Menschen auf Versammlungen einschüchtert.

Was das Ordnungsamt aber definitiv getan hat, war Zivilcourage zu stärken, nämlich Zivilcourage zum Widerstand gegen rechtswidrige Maßnahmen das Ordnungsamtes. Viele vor allem junge Menschen haben durch das Klimacamp am Ordnungsamt geübt, Zivilcourage zu leben, beispielsweise indem sie lernten, das Ordnungsamt erfolgreich zu verklagen und Mut aufzubringen, um Menschen in Uniform zu widersprechen.

Persönliche Erinnerung: Beispielsweise erinnere ich mich an eine Situation in den letzten Monaten des Klimacamps als spät nachts Mitarbeitende des Ordnungsamtes am Klimacamp anrückten und wissen wollten wie viele wir sind. Ein paar von uns saßen vorne in einer Gesprächsrunde, andere schliefen bereits in den Schlafboxen. Wir nannten die korrekte Zahl der Anwesenden. Die Mitarbeitenden des Ordnungsamtes sagten, dass sie in die Schlafboxen schauen müssten, um die Zahl zu überprüfen.
Ich widersprach. Sie dürften entweder die von uns genannte Zahl übernehmen oder sie notieren die Zahl von Personen, die sie hier vorne sehen. In jedem Fall seien wir mindestens genug Personen für die Versammlungsauflagen. Sie hätten aber keine Rechtsgrundlage, um für ihre Statistik das Klima­camp – eine vom Grundgesetz besonders geschützte Versammlung – zu durchsuchen beziehungs­weise Menschen am Klimacamp zu wecken.
Nach kurzer Diskussion, in der ich bei meinem Standpunkt blieb, gaben sie nach und zogen ab. Sie waren angekommen um ein paar Jugendliche zu drangsalieren und trafen auf Zivilcourage. Welche Zahl sie in ihre Statistik aufnahmen, weiß ich nicht. Ähnliche Vorfälle gab es zu dieser Zeit fast jede Nacht. Andere Klimacamper*innen sind dazu übergegangen, nur die Zahl der vorne anwesenden Personen zu nennen, um Konflikt mit dem Ordnungsamt zu vermeiden und gleichzeitig den Schlaf der Mitaktivist*innen in den Schlafboxen zu schützen. (Sie wollten nie in die Schlafboxen sehen, um zu überprüfen, ob wir nicht in Wirklichkeit mehr Personen als angegeben sind.) Ich hatte in der Situation schon etwas Bammel, aber am Ende war ich stolz darauf, dass ich so reagiert habe, wie ich es getan habe.

Einmal behauptete eine Person vom Ordnungsamt gegenüber unserer Versammlungsleitung, dass die Versammlungsleitung jederzeit wissen müsse, wie viele Versammlungsteilnehmer*innen sich gerade auf der Versammlung befinden. Dass diese Behauptung Unsinn ist, kann man sich schon erschließen, wenn man Großdemonstrationen bedenkt. Anstatt zu widersprechen soll die geduldige Versammlungs­leitung dann die Person vom Ordnungsamt gebeten haben, ihr zu zeigen, wo das steht. Wir hatten Ausdrucke des deutschen Versammlungsgesetzes, des bayerischen Versammlungsgesetzes und unserer Versammlungsauflagen ausgedruckt und griffbereit am Klimacamp. Nach mehreren Seiten soll die Person vom Ordnungsamt dann eingestanden haben, dass es diese Pflicht für die Versammlungs­leitung gar nicht gibt.

Was für Emotionen löst das Lesen dieses Foliensatzes aus? Erstaunen. Erinnerungen an unangenehme Zusammenstöße mit Mitarbeiter*innen des Amtes. Unglauben. Erheiterung und lautes Lachen. Hauptsächlich Lachen.

Es ist nicht so, dass wir uns nicht freuen würden, dass der Stadtrat die Mißstände im Ordnungsamt endlich als Problem identifiziert hat. Wir kritisieren auch nicht unbedingt die in den Folien angegebene Zielsetzung. Aber nach all unseren Erfahrungen mit dem Ordnungsamt wirkt der Foliensatz auf uns naiv. Da könnte auch drinstehen „Wir machen die Deutsche Bahn jetzt pünktlich.“.

Freitag 21.03.2025

(Auto) Freitag in der Hallstraße

Das Pop Up Klimacamp in der Hallstraße demonstriert für Autofreie Schulstraße und Mobilitätswende, wie jeden Freitag!

  • Wann: 10:30-13:30
  • Wo: in der Hallstraße

Freitag 14.03.2025

(Auto)-Frei Tag in der Hallstraße

PopUp Klimacamp für Autofreie Schulstraßen, Mobilitätswende, Klimagerechtigkeit -Wann: 10:30 - 13:30 -Wo: in der Hallstraße

Mittwoch 12.03.2025

Sitzung des Bauauschusses vom 12.03.2025

An diesem Tag wurden im Bauauschuss verschiedene die Verkehrsführung betreffende Pläne diskutiert. Diese beinhalten auch die Brennpunkte Hallstraße, Fuggerstraße und südliche Maximilianstraße. An all diesen drei Orten hatte es in den letzten Jahren Proteste gegeben. Doch welche konkreten Ideen wurden im Bauausschuss besprochen?

Link zur Tagesordnung

Mit am stärkesten erwartet worden war, was sich die Stadtverwaltung zur Verkehrsberuhigung der südlichen Innenstadt ausgedacht hat. Die an diesem Tag vorgstellte Empfehlung des Baureferats lautet auf einen verkehrberuhigter Geschäftsbereich im Bereich der südlichen Maximilianstraße. Das sind recht komplexe Pläne, aber den Aktivist*innen vom Popup-Klimacamp in der Hallstraße war sofort aufgefallen, dass in den Plänen gar keine Verkehrsinseln in der Hallstraße mehr vorkommen. Aktuell gibt es in der Hallstraße zwei Verkehrsinseln, welche den Schüler*innen die Überquerung der Straße erleichtern. Der geplante Rückbau von Verkehrsinseln wurde dann auch im Verlauf der Woche in einem offenen Brief an den Stadtrat und einer dazugehörigen Pressemitteilung kritisiert. Die übrigen Aspekte des Entwurfs müssen wir in Ruhe durchgehen und besprechen. Es werden vermutlich weitere Stellungnahmen aus Augsburgs Klimagerechtigkeitsbewegung folgen.

Bezüglich der Fuggerstraße gab es Proteste, weil geplant war, für die Umsetzung der Neugestaltung der Straße nach Plänen aus dem Jahr 2008 die bestehenden Bestandsbäume zu fällen. Als Ziele der Neugestaltung gibt die Stadt an:

  • Reduzierung des MIV-Durchgangsverkehrs
  • Attraktivitätssteigerung für Radverkehr und Fußgänger
  • Steigerung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum
  • Schaffung und Wiederherstellung hochwertiger städtischer Räume
  • Reduktion der Trennwirkung der Fuggerstraße
  • Erhalt und Stärkung des grünen Innenstadtrings im Zuge der ehemaligen Wallanlagen

Nun wurde ein neuer Entwurf in den Raum gestellt. Gegenüber den ursprünglichen Planungen soll es zwei Verbesserungen geben. Zum einen sollen der Bestand und besonders wichtig die Bestandsbäume in die Planungen mit aufgenommen werden. Zum anderen zielen die Vorschläge darauf ab, bei der Umsetzung Kosten zu sparen. Doch die Entscheidung für den neuen Entwurf ist noch nicht gefallen. Entschieden wurde nur, Ende 2025 oder Anfang 2026 auf etwa 20 Metern Straßenlänge und der gesamten Breite der Straße eine Musterfläche anzulegen. Bezüglich der Bestandsbäume heißt es „Eingriffe in den vorhandenen Baumbestand sind durch die Herstellung der Musterfläche nicht geplant bzw. werden auf ein Minimum reduziert.“. Die Musterfläche soll den Augsburger*innen vor Augen führen, wie die Fuggerstraße einst aussehen könnte. Für die spätere Umsetzung der Neugestaltung der Fuggerstraße auf ihrer gesamten Länge wird die Musterfläche wahrscheinlich zu weiten Teilen nochmal umgegraben werden müssen, da dann auch Sparten (Kabel, Rohre usw.) unter der Straße betroffen sind, die man für die Musterfläche jetzt nicht antastet. Das war dann auch der Hauptkritikpunkt an der Musterfläche, dass hier Geld für etwas investiert wird, was nicht von Dauer ist. Erfreulich ist jedoch, dass der Stadtrat hier langsam von der geplanten Fällung der Bestandsbäume in der Fuggerstraße Abstand zu nehmen scheint.

Weiter wurde entschieden, dass die Radverkehrsversuche in der Kriegshaberstraße und der Neuburger Straße (Blücherstraße - Rechte/Linke Brandstraße) ihre Versuchsphase erfolgreich abgeschlossen haben und nun dauerhaft gemacht werden sollen. 🙂🚲

Interessant war auch die Vorstellung der Ergebnisse der Verkehrszählung in Augsburgs Innenstadt. Am Tag der Zählung fuhren etwa 13.500 Fahrzeuge in die Innenstadt und etwa ebenso viele verliesen sie. Dabei wurden etwa 3.500 Fahrzeuge als Durchgangsverkehr gewertet, was heißt, dass sie sich nicht lange in der Innenstadt aufhielten. Schwerpunkte des Durchgangsverkehrs waren dabei Karolinengasse→Perlachberg→Bahrfüßerstraße, Margaretenstraße↔Kitzenmarkt, Margaretenstraße↔Spitalgasse und Hallstraße↔…↔Am Schwall.

Fazit: Der Gesamteindruck, den man erhalten hat, wenn man sich mit Menschen aus Augsburgs Klimagerechtigkeitsbewegung über die Sitzung des Bauausschusses sowie die Sitzung des Stadtrates in der Folgewoche unterhalten hat, war vorsichtig positiv. Prinzipiell wird anerkannt, dass sich Dinge in die richtige Richtung bewegen. Allerdings wirken viele Konzepte ambitionslos und manche Aspekte, wie der mögliche Wegfall von Verkehrsinseln in der Hallstraße, lassen Alarmglocken angehen. Auch bleiben weiter Zweifel, dass Bedeutung und Dringlichkeit von Mobilitätswende und Klimawandelanpassung vom Stadtrat wirklich verstanden worden sind oder Teile des Stadtrates wieder in alter Muster verfallen könnten.

Bits und Bäume Offenes Treffen

-Wo: im OpenLab -Wann: ab 19 Uhr

Dienstag 11.03.2025

Solarpunk Schreibtreff

-Wo: im Neruda -Wann: ab 19 Uhr

Samstag 01.03.2025

Klimatee in der Qualle

  • Wann? ab 19 Uhr
  • Wo? in der Qualle, rechts der Wertach, Wiesenstraße 5 Lockerer Austausch zu Klimagerechtigkeit

Freitag 28.02.2025

(Auto)Frei-Tag

PopUp Klimacamp in der Hallstraße für Autofreie Schulstraßen, Mobilitätswende, Klimagerechtigkeit. Mit Frühstück, schaut gern vorbei! Jetzt jeden Freitag (außer Schulferien)

  • Wo? In der Hallstraße
  • Wann? 10:30 - 13:30

🚲 Critical Mass im Februar 2025

Wie jeden letzten Freitag im Monat trifft sich um 18 Uhr am Rathausplatz zur Critical Mass. Dabei fährt man mit sechszehn oder mehr Fahrrädern als geschlossener Verband durch die Stadt.

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Weitere Informationen zum Ablauf, den Regeln und Hintergründen:

Freitag 14.02.2025

(Auto-)Frei-Tag

  • Wann: 10:30 -13:30
  • Wo: in der Hallstraße in Augsburg Wir demonstrieren für Mobilitätswende, autofreie Schulstraßen und Klimagerechtigkeit!

Klimastreik zur Bundestagswahl

Zeit: 16 Uhr
Ort: Rathausplatz

Auch 2025 fordern wir weiter unser Recht auf eine lebenswerte Zukunft ein. Denn Klimakrise verschwindet nicht, wenn man sie ignoriert. Eine Politik, die so tut, als könne das Klima warten, verklärt die Realität: Zu keinem Zeitpunkt unseres restlichen Lebens wird die Klimakrise keine Rolle spielen.

Siehe auch:

Nachtrag: Bei mehreren unabhängigen Zählungen entlang der Demoroute wurden zwischen 1250 und 1300 Teilnehmende gezählt. Das hat uns sehr gefreut, da seit der Corona-Pandemie eine vierstellige Teilnehmendenzahl bei Klimagerechtigkeitsgroßdemos in Augsburg nicht selbstverständlich war. Aufgrund von Sicherheitsbedenken wegen des Anschlags am Vortrag auf eine Demonstration von ver.di in München war unsere Demoroute verkürzt worden. Tatsächlich war es die erste Demo in unserer Erinnerung, bei der sich die Polizei tatsächlich darauf konzentrierte, die Demonstration abzusichern. Sonst steht sie immer sehr personalstark, als würde von unseren Demos eine Gefahr ausgehen, zwischen der Demo und dem CSU-Parteibüro oder zwischen der Demo und dem Gebäude der Polizeiinspektion oder zwischen der Demo und einem Laden, dessen Besitzer die autofreie Maximilianstraße weggeklagt hat, oder sie flankieren den eher links/antifaschistisch aussehenden Block in unseren Demos. Dieses mal hat sich die Polizei darauf konzentriert, die Demo vor dem Straßenverkehr abzusichern. Das hat es für die Ordner*innen der Demo viel entspannter gemacht. Üblicherweise übernehmen sonst oft Ordner*innen die Absicherung der Demo vor dem Straßen­verkehr.

Donnerstag 13.02.2025

Sitzung des Bauausschusses vom 13.02.2025

Gewöhnlich berichten wir nicht groß über Sitzungen des Bauausschusses. Heute gab es viele interessante Tagesordnungspunkte. Diese werden wir intern besprechen. Noch viel interessanter finden wir allerdings, was nicht auf der Tagesordnung stand. Die autoarme Innenstadt war wieder nicht thematisiert worden. Hintergrund: Am 18. April 2024 hatte der Bauausschuss das Baureferat von Steffen Kercher beauftragt bis Herbst zwei Konzepte für eine autoarme Innenstadt auszuarbeiten – komplett mit Kostenschätzung und rechtlichen Rahmenbedingungen – und dem Stadtrat vorzulegen. Unseres Wissens hatte das Baureferat diese Konzepte auch Ende 2024 ausgearbeitet. Allerdings waren diese Konzepte weder in der Januarsitzung des Ausschusses noch in der heutigen Sitzung thematisiert worden. Der Teil des Beschlusses des Bauausschusses, die Vorlage vor dem Stadtrat, wird also verschleppt.

Weiter nennt der Beschluss als Ziel, „zeitnah eine nachhaltige Verkehrsberuhigung der südlichen Innenstadt ermöglichen können“. Damit steht das Verhalten des Baureferats direkt im Widerspruch zum Auftrag, zeitnah etwas ermöglichen zu können.

Damit drängt sich eine Vermutung auf: Wie bereits beim Erläuterungsbericht des Energienutzungsplans Wärme übt auch in diesem Fall die CSU vermutlich wieder Druck auf die Verwaltung aus, um die Ergebnisse monatelanger Arbeit der Öffentlichkeit vorzuenthalten und eine Abstimmung im Stadtrat zu verhindern.

Mittwoch 12.02.2025

Bits & Bäume: Austausch zu neuen, nachhaltigen Sozialen Medien

  • Wann: 19 Uhr
  • Wo: im OpenLab Augsburg Bäckergasse 32

Mastodon & Pixelfed statt Twitter & Insta

Was tun in der Krise der sozialen Medien?

Demokratische, digitale Infrastruktur

Was •Dezentralität, •Open Source & •Ehrenamt bringen

& offenes Monatstreffen

im OpenLab Augsburg Bäckergasse 32, monatlich, jeweils am 2. Mittwoch

Themenabend „Kommunale Wärmeplanung – Orientierungshilfe für mein Haus?“

Das war eine Veranstaltung zum Zurücklehnen und Genießen. Monatelang hatten wir uns für die Veröffentlichung des Energienutzungsplans Wärme eingesetzt. Im Januar war er dann endlich veröffentlicht worden. Nun endlich kann die Stadtverwaltung Informationsveranstaltungen zu den Inhalten des Energienutzungsplans Wärme anbieten.

Inhaltlich war die Veranstaltung gut aufgestellt. Wir achten bei solchen Veranstaltungen – wie auch der Blue City Klimakonferenz – immer darauf, ob wir etwas lernen, was im Widerspruch zu dem steht, was wir in unserem Eigenen Wärmeplan für Augsburg geschrieben haben. Das war aber nicht der Fall. Unser Wärmeplan ist inhaltlich ziemlich solide. Wir wollen ihn aber bei Gelegenheit nochmal verbessern.

Dienstag 11.02.2025

Solarpunk kreatives Schreiben im Neruda

  • Wann: 19 Uhr
  • Wo: im Neruda

Wir schreiben Solarpunk kurzgeschichten, philosophieren und träumen.

Montag 10.02.2025

Heute haben wir unsere eigene Zusammenfassung des städtischen Energienutzungsplans (ENP) Wärme fertig gestellt und veröffentlicht. Es gibt sie als Langfassung (21 Seiten) und als Kurzfassung (11 Seiten). Darin fassen wir die aus unserer Sicht wichtigsten Aspekte des 120-seitigen Erläuterungsberichts des ENP Wärme zusammen.

Der lange Kampf um die Veröffentlichung des ENP Wärme ist hier zusammengefasst.

Wochenende 08.02.2025 & 09.02.2025

Faszination Demokratie zum Mitmachen

Details folgen

Pop Up Klimacamp zu Klimakommunikation

  • Wann: 8.2. 16 Uhr bis 9.2. 15 Uhr
  • Wo: auf dem Rathausplatz

Wir sind noch da und campen für Klimagerechtigkeit - tauschen uns zu Klimakommunikation aus.

  • Sa. 8.2. 16 Uhr Klimakommunikation - Welche Ansätze versprechen Erfolg von Bernd Harder von den Skeptix
  • Sa. 8.2. 17 Uhr Campkritzeln Skizzieren vor Ort - Urban Sketching im Aktivismus
  • Sa. 8.2. 19 Uhr Tanzlinden - traditionelle gewachsene Architektur in der Mitte der Gesellschaft
  • Sa. 8.2. 20 Uhr Radtour Diaabend - Reisebericht aus Europa
  • Sa. 8.2. 21 Uhr Nachhaltige Digitale Kommunikation - Bits & Bäume
  • So. 9.2. 9 Uhr Frühstück
  • So. 9.2. 11 Uhr Solarpunk Runde zum Kennenlernen des Themas
  • So. 9.2. 11:30 Uhr Solarpunk Schreibworkshop
  • So. 9.2. 14 Uhr Lokalpolitik, wie man sich einbringen kann

Wir sind auf dem Rathausplatz aufgeploppt. Mit improvisiertem Lastenrad und eigenwilligem, zweiachsigem Fahrradanhänger - Hängemattengestell, Pavilion und Biertischgarnitur. Dazu ein bunter Infotisch mit Flyern, Stickern, Photos und Aquarellen. Viel wichtiger war das Zusammentreffen von Menschen, vielen, die sich zum Teil nach der Pausierung des Klimacamps am Fischmarkt nichtmehr gesehen hatten. Wir hatten auch Gäste etwa von den Skeptix, mit Bernd Harder, die zum Austausch über Klimakommunikation zu uns in die Kälte gekommen sind. Der Austausch mit Passanten war auch rege, teilweise blieben sie über eine Stunde für ein fesselndes Gespräch am Pop Up Klimacamp. Wir hatten Besuch von der Lokalpolitik, die angab uns zu vermissen - auch der König von Augsburg hat ähnliches verlauten lassen. Wir haben eine friedliche Nacht im Mondschein auf dem Rathausplatz verbracht - der Sonnenuntergang und Sonnenaufgang haben mit ihrem Licht ein weiteres bisschen Magie beigetragen. Es gab improvisierte Live-Musik, Live Skizzen und eine ausgelassene Solarpunk Schreibrunde. Auch ein Beitrag zu Erfahrungen, wie man sich in der Lokalpolitik fürs Klima stark machen kann, stand auf dem Programm. Das Pop Up Camp auf dem Rathausplatz, war ein bunter wirbel, wir haben es gefeiert und kommen bestimmt bald wieder. Bis dahin, besucht uns gerne Freitags in der Hallstraße under am ersten des Monats zum Klimatee. Fotos im Fediverse

07.02.2025

(Auto-)Frei-Tag

  • Wann: 10:30 -13:30
  • Wo: in der Hallstraße in Augsburg Wir demonstrieren für Mobilitätswende, autofreie Schulstraßen und Klimagerechtigkeit! Das PopUp Klimacamp in der Hallstraße wurde gestohlen, wir bauen ein neues! Helf mit!

03.02.2025

18:00 Infotreffen von Greenpeace Augsburg

Zeit: 18 Uhr
Ort: Kulturcafe Neruda, Alte Gasse 7, Augsburg
Weitere Informationen: https://greenwire.greenpeace.de/group/greenpeace-augsburg/veranstaltung/infotreffen-fuer-alle-interessierten-augsburg-im-neruda-17

Siehe auch den Kalender von Greenpeace Augsburg: https://greenwire.greenpeace.de/group/greenpeace-augsburg/about

Samstag 01.02.2025

Demo für Demokratie

Unter dem Titel „Brandmauer brennt. Wir bleiben standhaft!“ findet an diesem Tag eine Demonstration gegen Demokratiefeindlichkeit und Menschenverachtung statt. Anlass sind gerade vorliegender Hass und rechte Hetze, die sich ganz akut in menschenfeindlicher Politik von CSU/CDU, FDP und AfD niedergeschlagen haben.

  • Zeit: 14 Uhr
  • Ort: Rathausplatz

Trotz der kurzen Vorlaufzeit haben bereits zahlreiche andere Gruppen und Organisationen ihre Unterstützung erklärt. Gerade haben wir nicht den vollständigen Überblick, aber zu den Unterstützenden gehören wahrscheinlich bereits über zwei dutzend Gruppen, Tendenz steigend. Aus dem Umfeld des Orgateams heißt es, dass man leider bereits mehrere Angebote für Reden ablehnen musste.

Die Route verläuft vom Rathausplatz über Moritzplatz zum Königsplatz, von dort weiter über die Fuggerstraße am Theater entlang und über die Klinkertorstraße in die Heilig-Kreuz-Straße. Dort hat der CSU-Bezirksverband für Augsburg sein Büro. Zurück geht es auf direktem Weg über Karlstraße und Karolinenstraße zum Rathausplatz.

Nachtrag:

Wie lange der Demozug war? Wir wissen es nicht. Mehr als lang genug, um Fuggerstraße und Volkhartstraße – insgesamt etwa 800 Meter – in voller Länge auszufüllen. Über 5.000 vielfältige Menschen zählte die Demonstration. (Die Polizei schätzte 4.500 Teilnehmende. Die Polizei schätzt oft weniger als wir zählen. Sofern wir uns erinnern, hat die Polizei nur einmal bei einer Demo mehr geschätzt, als wir gezählt haben.) Entlang des Demozuges gab es unterschiedliche Abschnitte – leise Abschnitte und laute Abschnitte, Abschnitte mit Familien und Abschnitte mit vorwiegend jungen Erwachsenen, Abschnitte mit vorwiegend dunkel gekleideten Menschen und Abschnitte mit bunt gekleideten Menschen. „Vielfalt statt Einfältigkeit“ war einer der Sprüche, die man auf der Demo lesen konnte. Und er wurde gelebt.

Die Stimmung war durchweg gut und die Menschen freundlich. Es gab viele Wortspiele mit Merz, beispielsweise das Wort SchMERZ. Die Menschen kommunizierten ihren WeltschMerz und meinten, dass die SchMerzgrenze nun erreicht ist. Die geäußerte Kritik war aber vor allem inhaltlich. In den Demoreden bekamen CDU, CSU und FDP ihre verdienten Standpauken. Doch nicht nur die Parteien, auch ihre Augsburger Vertreter Volker Ullrich (CSU) und Maximilian Funke-Kaiser (FDP) wurden für ihr Abstimmungsverhalten im Bundestag kritisiert. Weiter wurde auch erwähnt, dass sich BSW enthalten hat, und auch, dass sich SPD und Grüne in der Zeit vor Mittwoch bezüglich menschenwürdiger Politik nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert haben.

Demonsprüche und Plakataufdrucke beinhalteten unter anderem:

  • „Kinder schlägt man nicht!
    Tiere quält man nicht!
    Nazis wählt man nicht!“
  • „Wenn Frauen sagen, dass sie mehr Rechte wollen, dann meinen sie damit keine Nazis.“
  • „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda.“
  • „Der Wolf im Merzmantel.“
  • „Wir hier, wir sind die Brandmauer!“
  • „ekelhAFD“
  • … und hunderte weitere

Die Polizei hatte sich entsprechend ihrer Prioritäten aufgestellt. Ein einzelner Motorradpolizist sicherte die Demonstration an der großen vierspurige Kreuzung am Theater ab. Dagegen sperrten Polizeibusse die Frölichstraße in Richtung Polizeipräsidum Augsburg Mitte ab. Zwei Polizeibusse, über ein dutzend Polizist*innen sowie eigens aufgestellte Metallzäune standen zwischen Demonstration und CSU-Büro.

Es war nicht klar, dass die Demonstration ein so großer Erfolg werden würde. Bei kurzfristigen Demonstrationen rechnen wir gewöhnlich mit einer hohen zweistelligen bis niedrigen dreistelligen Zahl an Teilnehmer*innen. Das Verhalten von Friedrich Merz, der CDU, der CSU und der FDP, die am Mittwoch und am Freitag gemeinsam mit der AfD für menschenverachtende Anträge gestimmt hatten, war der Anlass. Fridays for Future Augsburg und Augsburger Klimacamp stellten einen Teil der Infrastruktur, wie beispielsweise die Tontechnik. Es war aber ein viele weitere Gruppen umfassendes Bündnis, welches sich spontan gebildet hatte und diese Mammutaufgabe der kurzfristigen Organisation einer Großdemo zum Erfolg führte.

Die fünf gehaltenen Reden waren gut bis großartig. Die erste Rede hielt der Augsburger Flüchtlingsrat. Es folgte eine Rede der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW). Dann kamen Vertreter*innen von Parteien zu Wort. Zuerst hielten Jusos und Grüne Jugend eine gemeinsame Rede. Dann gab es eine Rede der Augsburger Bundestagskandidatin der Partei Die Linke. Die Abschlussrede kam aus der Klimagerechtigkeitsbewegung. Es ist schwer, Highlights aus der Rede herauszupicken. Deshalb stellen wir sie in voller Länge online.

Heutige Rede aus der Klimagerechtigkeitsbewegung ein-/ausblenden

Hallo Augsburg,

schön, dass ihr da seid.

Ich möchte heute mit euch über die Brandmauer reden. Über Verfassungsfeinde. Über Wirtschaftssysteme. Und wie das alles zusammenhängt.

Die Union und die FDP haben diese Woche die Brandmauer zur AfD aufgegeben. Ohne Not, sondern aus reinem Machtkalkül. Mit eben jener AfD, die vom Verfassungsschutz als zumindest in Teilen rechtsextrem eingeschätzt wird. Die den öffentlich hitlergrüßenden Oligarchen Elon Musk hofiert. Die hier in Augsburg Wahlwerbung mit dem menschenverachtenden rechtsextremen Euphemismus „Remigration“ macht, also Massendeportationen. Die zu diesem Zweck „Einwegtickets“ an alle verteilt, deren Namen danach aussehen, als hätten ihre Urgroßeltern keinen Ariernachweis gehabt, ganz wie die Nazis vor 90 Jahren Fahrkarten nach Jerusalem an deutsche Juden verteilten.

Vor einem Jahr sind, als die AfD erstmals offen von der „Remigration“ sprach, Millionen Menschen in Deutschland aufgestanden. „Nicht mit uns!“ sagten sie. Allein in Augsburg demonstrierten fast 30’000, in München sogar über 300’000. Organisatorin der Münchner Demos war die Klimaaktivistin und Lehramtsstudentin Lisa Poettinger. Dieselbe Lisa Poettinger, der diese Woche das Refendariat als Lehrerin verwehrt wurde. Weil sie eine Verfassungsfeindin sein soll. So also dankt der Freistaat Bayern den Einsatz für Demokratie und Menschenwürde. Der Freistaat Bayern, der seit Ewigkeiten von der CSU regiert wird, die in derselben Woche mit der AfD gemeinsame Sache gemacht hat. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Als Begründung für die Behauptung, Lisa Poettinger sei Verfassungsfeindin, wird angeführt, dass sie sich gegen unser Wirtschaftssystem aussprechen würde. Dass sie „System Change, not Climate Change“ ernst meint. Daraus leitet der Freistaat eine Verfassungsfeindlichkeit ab, im Widerspruch zum Bundesverfassungsgericht, das schon 1979 erklärte, dass das Grundgesetz das Wirtschaftssystem gerade nicht vorschreibt, sondern nur eine zentralistische Planwirtschaft verbietet.

Dabei sollten wir dringend über unser Wirtschaftssystem reden. Denn es hat massive Probleme: für 90 % der Bevölkerung hat sich der Lebensstandard in den letzten 30 Jahren nicht merklich verbessert. In den letzten fünf Jahren hat er sich gar verschlechtert; Deutschlands Wirtschaft hat sich von Corona schlechter erholt als andere Länder. Und während es für die Menschen in diesem Land nicht vorangeht, droht der Klimawandel, mit großen Schritten all unseren Wohlstand zur Makulatur zu machen. Wir halten uns mühselig über Wasser, aber uns geht die Kraft aus, noch bevor wir es ans rettende Ufer der Klimaneutralität geschafft haben. Profitiert haben vom Wirtschaftswachstum dieser Zeit nur die Super-Reichen. Und der bittere Verteilungskampf um die uns großzügig gereichten Krümel befeuert nur den Futterneid, der die Ursache dieses Rechtsrucks ist. In dem neu Angekommene nur als Konkurrenten gesehen werden und nicht als Menschen wie du und ich.

Wir brauchen also ein anderes, ein gerechteres Wirtschaftssystem. Keine Planwirtschaft, sondern ganz kompatibel mit dem Grundgesetz. Aber ein System, in dem Produktivitätsgewinne nicht zu mehr Profiten für reiche Investoren führen, sondern zu mehr Freizeit und weniger Klimaschädlichkeit für uns alle. In dem wir nur das produzieren, was wir brauchen, statt das, was uns verkauft werden soll. In dem wir unseren wachsenden Wohlstand nicht mehr in wachsendem Bruttoinlandsprodukt und Aktienkursen messen, sondern in weniger benötigter Arbeitszeit. In dem wir endlich Zeit haben, wieder füreinander da zu sein, statt die Hälfte unseres Lebens für andere zu arbeiten. In dem Ehrenamt, Vereinsleben, kulturelles und politisches Engagement nicht nur schönes Beiwerk sind, sondern ihr Wert wirklich anerkannt wird. In dem wir wieder Zeit haben für die Familie und die Pflege von Angehörigen, statt Kinder zum Armutsrisiko für Eltern zu machen und soziale Berufe zu schlecht zu bezahlen. In dem Stress und Burnout die Ausnahme sind und nicht die Regel. In dem also nicht der Reichtum einiger Weniger im Zentrum steht, sondern das Wohlergehen der Menschen.

Aber die Union und FDP wollen das nicht nur nicht. Nein, um auch nur die Diskussion darüber zu verhindern, brandmarken sie die Überbringer dieser Nachricht als Verfassungsfeinde und machen gemeinsame Sache mit den Menschen- und Verfassungsfeinden von der AfD. Lieber geben sie Menschenwürde, Demokratie und Verfassung auf, lieber hetzen sie gegen die Schwächsten der Gesellschaft, lieber geben sie schwer erkämpfte Errungenschaften auf, ob den Sozialstaat oder die EU, lieber machen sie unsere Energieversorgung von Autokraten abhängig, als unsere Arbeitswelt demokratischer zu gestalten und den Klimawandel tatsächlich als existenzielle Bedrohung ernst zu nehmen.

Aber wollen wir ihnen das durchgehen lassen? Noch haben wir die Wahl. Wir sollten sie dringend nutzen.

Der Demozug verlief mit einer Ausnahme weitgehend störungslos. Wahlkampfstände von FDP und AfD, die kurz zuvor noch am Königsplatz in Sichtweite der Demonstrationroute aufgebaut waren, waren nicht mehr zu sehen, als die Demonstration dann vorbeizog.
In der Heilig-Kreuz-Straße spritzte eine Person aus einem hohen Stockwerk eine Flüssigkeit auf die Demonstrationsteilnehmenden. Wir sind mal neugierig, wie stark die Polizei, die schon für einzelne herumliegende Glasflaschen oder zu Unterhaltenszwecken abgespielte Musik Strafverfahren eröffnete, wegen diesen tätlichen Angriffs auf eine Versammlung ermittelt.
Am Parkhaus in der Ludwigstraße, bei dem es schon häufiger zu Zwischenfällen gekommen war, blieb alles ruhig. Die Autofahrenden, die nicht aus dem Parkhaus fahren konnten, während der Demonstrationszug vorbeilief, blieben entspannt.

Klimatee

  • Zeit: 18 Uhr
  • Ort: Qualle

Nachtrag: Heute begann der Klimatee eine Stunde früher als üblich. Es gab eine breite Vielfalt an Gesprächsthemen, darunter auch die Radlnacht sowie selbstverständlich die heutige Demonstration.

Freitag 31.01.2025

(Auto-)Frei-Tag

  • Wann: 10:30 -13:30
  • Wo: in der Hallstraße in Augsburg Wir demonstrieren für Mobilitätswende, autofreie Schulstraßen und Klimagerechtigkeit!

Gewollte Verletzbarkeit und die unsichtbare Bedrohung

Es ist lange gut gegangen. Um genau zu sein, seit 8.September - Schulbeginn - stand der Fahrradanhänger „PopUp Klimacamp“ in der Hallstraße. Ein zugänglicher Satz an Demomaterial, verpackt in einer kreativen Konstruktion, die Gebrauch macht von Freiheiten der Straßenverkehrsordnung, die man in unserer autodominierten Zeit nicht vermuten würde. Fahrradanhänger dürfen nämlich überall geparkt werden, wo auch Fahrräder abgestellt werden dürfen - das Fahrrad muss lediglich mit dabei sein. Die FDP in der Ampel - die sich ja laut behauptet für Bürokratieabbau einzustehen - scheiterte an der Regulierung von Fahrradanhängern, weil die damit verbundenen Kosten den Nutzen weit in den Schatten stellen würden. Es haben also auch Handwägen und Fahrradanhänger eine Daseinsberechtigung im Platz unserer Städte.

Not macht erfinderisch - denn eigentlich wollten wir unsere Materialien zugänglich für alle in einem Raum für Klimagerechtigkeit oder einer gesicherten Box auf einem Parkplatz lagern. Beides wurde uns von der Stadt verwehrt. So ergab es sich, dass der friedliche und feierliche Protest, der Schülern in der Hallstraße einmal die Woche einen Pausehof auf der Straße beschert, vulnerabel war. Obwohl mit wenig roher Gewalt das Gespann in wenigen Minuten komplett hätte verwüstet werden können, ereignete sich nur Vandalismus in kleinerem Ausmaß. Ein Blumentopf mit einem kleinen Himbeerstrauch wurde entwendet. Ein anderes mal wurde mit beträchtlicher Gewalt ein Blumenkasten aus seiner Halterung geschlagen. Die angebrachte Mappe mit dem Magazin „Haltet Augsburg Schräg“ verschwand. Einmal war die Box vom Boden gelöst und lag auf der Straße.

Am Freitag dem 31.1. dann verschwand das Ensemble aus Amphore, Blumentopf, Fahrrad und Fahrradanhänger, Klappstühlen und allem was sich in der abschließbaren Box befand. Bodenbanner, Stickerbox, Straßenkreide, Sticker. Gesamtwert von etwa 300 Euro. Tatsächlich handelt es sich um eine Einzelanfertigung, ein Orginal, das es nicht wieder geben kann. Zeuge von einem drittel Jahr Protestkultur. Die Stickerbox - mehr eine von Stickern zusammengehaltene Box - noch aus dem Klimacamp auf dem Rathausplatz ist emotional der größte Verlust. Monetär sind die Bodenbanner mit je um die 80 Euro Kaufpreis am teuersten zu ersetzen - auch sie stammen noch aus dem Klimacamp am Rathausplatz.

Somit verschwindet und bricht eine Kontinuität - würden wir uns darauf einlassen. Der Ersatz ist mit Zeit und Kosten verbunden, die wiederum limitierende Faktoren sind. Wer ist schon bereit, in aktivistische Strukturen zu investieren, die aufgrund mangelnder Kooperation von Seiten der Stadt ungeschützt im Öffentlichen Raum stehen und, wie jetzt geschehen, jederzeit anonym gestohlen werden können?

Wer lässt so etwas professionell verschwinden?

Die Kette mit der der Fahrradanhänger gesichert war scheint durchgeflext worden zu sein. Jedes der Einzelteile ist verschwunden - dazu benötigt man eine organisierte Gruppe oder ein größeres Fahrzeug, etwa einen Lieferwagen, und mindestens zwei Personen zum aufladen. So eine Aktion muss wohl überlegt sein - vorbereitet und mit dem entsprechenden Vorsatz.

Sie schürt Misstrauen - war das der Passant, der angab zwei Straßen weiter zu wohnen und der beteuerte der für ein paar Stunden am Freitag nicht von einem Auto sondern von Demonstranten belegte Parkplatz würde ihn so einschränken. Jedenfalls scheint unser Ensemble einen Nerv getroffen zu haben. Einen Nerv von Personen, die lieber im Schutz der Anonymität operieren, als für ihr Anliegen in demokratischem Dialog einzustehen.

Das Beseitigen von Klimaprotest aus dem öffentlichen Raum hat eine klar politische Dimension - insbesondere in der Zeit vor dem Wahlkampf, in der die Gemüter heiß laufen.

Da liegt es nahe, dass ein durchgeflextes Kettenglied ein Zeichen ist, dass eine organisierte Gruppe, die nicht sichtbar ist zeigt, dass sie erhebliche kriminelle Energie aufbringt um friedliche, kreative Demonstration zu behindern und zu bedrohen.

Dieses Kalkül wird nicht aufgehen. Wir werden präsent sein, auf die Fakten des Klimawandels hinweisen und weiterhin für eine Mobilitätswende einstehen, die sozial gerecht bedarfsadaptierte und sichere Mobilität für alle bereitstellt, anstatt einseitig motorisierten Individualverkehr zu bevorzugen.

Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir werden nicht von unserem bunten, friedlichen und feierlichen Protest abrücken – uns nicht im Anbetracht der feigen Gewalt radikalisieren.

Besucht uns nächstes Wochenende 8.2 ab 16 Uhr bis 9.2. 15 Uhr auf dem Rathausplatz - unterstützt uns gerne!

Critical Mass

  • Wann 18:00
  • Wo ab dem Rathausplatz

Nachtrag: Etwa 19 sehr motivierte Menschen nahmen heute an der ersten Critical Mass dieses Jahr in Augsburg statt. Es war eine gemütliche Tour in Innenstadtnähe. Außer einem Vorfall am Hauptbahnhof, wo ein Autofahrer versuchte, sich durch den Verband zu drängeln. Sofort wurde er durch vor ihm stehen bleibende Radfahrende an dieser Menschen gefährdenden Aktion gehindert. Der Verband konnte mit kurzer Unterbrechung weiterradeln. Im Anschluss bildetet sich noch spontan ein kleines Planungstreffen für die am nächsten Tag stattfindende Demonstration gegen die Zusammenarbeit einiger einst als demokratisch geltender Parteien mit der AfD.

Freitag 24.01.2025

(Auto-)Frei-Tag

  • Wann: 10:30 -13:30
  • Wo: in der Hallstraße in Augsburg Wir demonstrieren für Mobilitätswende, autofreie Schulstraßen und Klimagerechtigkeit!

Montag 27.01.2025

Tagebucheitnrag in Arbeit.

Samstag 18.01.2025

Heute fand in der Annastraße ab 11 Uhr eine halbstündige Lesung statt. Gelesen wurde aus den offiziellen deutschen Übersetzungen der Weltklimaberichte. Das Ziel der Lesung bestand darin, dem für die Menschheit wichtige Thema Klima in der Gesellschaft und diesem Wahlkampf eine größere Sichtbarkeit zu verschaffen.

An dieser öffentlichen Lesung von wissenschaftlichen Fakten störte man sich an einem Wahlkampfstand der in vielen Bundesländern offiziell als rechtsextremistisch anerkannten AfD. Die öffentliche Benennung von Fakten empfanden Mitglieder der Partei, die schon häufiger durch Lügen und Falschdarstellungen aufgefallen ist, als Provokation und gegen sie gerichteten Demonstration. Die AfD, die sich gern als Opfer von „Sprachverboten“ sieht, dabei aber selbst immer wieder für eben solche argumentiert, wollte diese Lesung unterbinden. Also riefen Mitglieder der AfD die Polizei. Selbstverständlich war die Lesung bereits Tage zuvor als Versammlung angemeldet worden. Dass nebenan ein Wahlkampfstand der AfD sein würde, war der Organisation der Lesung unbekannt. Allerdings finden wir es lustig, wie sich die AfD bei dieser Gelegenheit wieder einmal selbst entlarvt hat.

Als Reaktion auf die sich in der Gesellschaft ausbreitende Menschenverachtung, – auch bekannt als Rechtsruck – welche neben der AfD auch die meisten anderen Parteien infiziert hat, trendet in Augsburgs Klimagerechtigkeitsbewegung gerade das Buch Machtübernahme von Arne Semsrott (ISBN 978-3-426-65984-7).

Wir planen übrigens gerade weitere Aktionen, um die Wichtigkeit von Klimagerechtigkeit als gesamtgesellschaftliche Chance in den Fokus zu rücken.

Dienstag 14.01.2025

Solarpunk kreatives Schreiben im Neruda

Solarpunk ist ein Science Fiction Genre in einer utopischen Zukunft, in der der Klimawandel von der Gesellschaft überwunden wurde. Wir lassen das gegenwärtige klein, klein hinter uns und lassen uns von einer besseren Zukunft faszinieren.

Bisher entstandene Texte finden sich hier:

https://paper.wf/solarpunxaux/

Sonntag, 12.01.2025

Es sind noch genau sechs Wochen bis zur Bundestagswahl. Das merkt man daran, dass über Nacht Wahlplakate erschienen sind. Denn laut der Augsburger Plakatierungsordnung dürfen Wahlplakate nur in den sechs Wochen vor einer Wahl aufgehangen werden.

Doch manche wundern sich: Hingen im Universitätsviertel die Plakate des berüchtigten Volker Ullrich nicht bereits am Samstagabend? In der Tat. Das haben wir auch gesehen.

Nach kurzer Recherche stellt sich heraus. Die CSU hatte bereits Ärger bekommen, weil sie in einem anderen Stadtteil Plakate verfrüht aufgehängt hatte. Diese hatten sie wieder abhängen müssen (Quellen: Augsburger Allgemeine; Radio Augsburg). Das hat sie aber offensichtlich nicht davon abgehalten, die Plakate im Universitätsviertel am Vortag aufzuhängen.

Die Wahlwerbeteams des ehemaligen Augsburg Ordnungsreferenten ignorierten geltende Verordnungen. Volker Ullrich, der sich selbst immer als Law-and-Order-Politiker gibt, erhielt deutschlandweite Bekanntheit durch die Durchsuchung der Redaktionsräume der Augsburger Allgemeinen. Er hatte sich durch den Kommentar eines Forennutzers der Augsburger Allgemeinen mit dem Inhalt „Dieser Ullrich verbietet sogar erwachsenen Männern ihr Feierabendbier ab 20.00 Uhr, indem er geltendes Recht beugt und Betreiber massiv bedroht.“ beleidigt gefühlt. Um an die Daten des Nutzers zu kommen, durchsuchte die Polizei die Redaktionsräume der Augsburger Allgemeinen. Später erklärte ein höheres Gericht, dass sowohl die Durchsuchung rechtswidrig war als auch die Aussage keine strafbare Beleidigung darstellt (Quellen: Augsburger Allgemeine; Süddeutsche Zeitung; Spiegel).

Es gibt da diese Definition von „Konservativ“, laut denen Konservative Menschen sind, für den es zwei Arten von Menschen gibt – Menschen, für die Gesetze gemacht sind, und Menschen, gegen die Gesetze gerichtet sind. (im englischen Original des Komponisten Frank Wilhoit: „Conservatism consists of exactly one proposition, to wit: There must be in-groups whom the law protects but does not bind, alongside out-groups whom the law binds but does not protect.“) Uns war Volker Ullrich durch seine wiederholten abfälligen Bemerkungen gegen Klimaaktivismus aufgefallen. Wir sind für ihn wohl auch Menschen, gegen die Gesetze gerichtet sind.

Freitag 10.01.2025

(Auto-) Frei-Tag

  • Ort: in der Hallstraße
  • Zeit: 10:30-13:30 Wir demonstrieren für autofreie Schulstraßen, Mobilitätswende und Klimagerechtigkeit!

Donnerstag 09.01.2025

Die Stadt Augsburg hat auf ihrer Webseite endlich den vollen Energienutzungsplan Wärme (ENP Wärme) veröffentlicht. Lange Zeit hatte die CSU in der Stadtregierung uns weis zu machen versucht, dass der Energienutzungsplan Wärme nur ein Stadtplan Augsburgs sowie eine vierseitige Erläuterung sei. Nun ist auch der sogenannte Erläuterungsbericht des Energienutzungsplans Wärme öffentlich einsehbar. Dieses 120-seitige Dokument stellt für uns den eigentlichen ENP Wärme dar. Die Entscheidung zur Veröffentlichung war im Stadtrat am 12.12.2024 getroffen worden. Damals hatte sich eine breite gesellschaftliche Mehrheit für die volle Veröffentlichung des Dokuments ausgesprochen. Nur AfD und CSU waren dagegen.

Wir hatten das Dokument dank Informationsfreiheitsanfrage schon vor Weihnachten erhalten und arbeiten seitdem an einer kompakten Zusammenfassung.

Mittwoch 08.01.2025

Bits und Bäume Vortragsabend

  • Zeit: 19 Uhr
  • Ort: OpenLab Augsburg - Bäckergasse 32

Bits und Bäume, die Bewegung für Nachhaltigkeit und Digitalisierung hat seit gut einem Jahr eine Lokalgruppe in Augsburg. Sie trifft sich monatlich im OpenLab in der Bäckergasse 32. Dort organisiert sie Vorträge rund um die Verbindung von Computern und Klima/Umweltschutz.

Für den 8.1.25 haben „Bits und Bäume Augsburg“ ab 19 Uhr einen kleinen, hybriden Vortragsabend geplant. Zugang finden Sie über Mastodon [1] oder in Präsenz im OpenLab.

Dabei stellen Forschende der Technischen Hochschule Augsburg ihre Arbeit zu Nachhaltigkeit und Digitalisierung vor. Die Forschenden bringen folgende Themen mit:

  • Florian Rack, mit Stadtplanung: Digitalisierung, Umweltschutz und Partizipation
  • Karl Ahlund, mit Holzbau: Digitalisierung/Automatisierung

Darüber hinaus wird „Bits und Bäume“ mit folgenden Themen vorgestellt:

  • Recht auf Reparatur und Reparieren
  • Transparenz und Gemeingut etwa in Open Source
  • Konstruktive digitale Diskussionskultur
  • Globale Gerechtigkeit und lokale Selbstbestimmung Die Bewegung stützt sich auch auf weitere Forderungen die online zu finden sind [2].

Außerdem gibt es einen Vortrag zu Kommunalem Klimagerechtigkeitsaktivismus (am Beispiel Augsburg). In diesem wird die Geschichte rund um die Veröffentlichung des Energienutzungsplan erzählt und im Rahmen der Geschichte verschiedene Werkzeuge des Aktivismus vorgestellt.

[1] https://augsburg.social/@bitsUndBaeumeAuxMuc
[2] https://bits-und-baeume.org/konferenz-2022/forderungen/

Aufzeichnungen des Vortragsabends

Mittwoch 01.01.2025

Klimatee in der Qualle

  • Zeit: gegen 19 Uhr?
  • Ort: Qualle

Nachtrag: Wir kamen zu dem Schluss, dass unsere Gespräche mitunter deutlich niveauvoller und interessanter sind, als all das was man im Fernsehen so als Talkshow vorgesetzet bekommt.


Tagebücher der zurückliegenden Jahre

Das Tagebuch wurde zu lang. Daher haben wir die Tagebücher der zurückliegenden Jahre abgetrennt.